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50 Jahre Kennedy-Rede in Berlin: Was Schüler der Kennedy-Schule über den ehemaligen US-Präsidenten denken

Als Kennedy vor 50 Jahren vor dem Rathaus Schöneberg sprach, waren auch viele Jugendliche und Studenten gekommen. Doch was verbindet die Jugend heute überhaupt noch mit dem ehemaligen US-Präsidenten? Schüler der Kennedy-Schule erzählen es.

Für viele junge Berliner war John F. Kennedy damals ein Idol. Gut aussehend, rhetorisch gewandt, er verkörperte einen neuen Politikertyp. Als Kennedy heute vor 50 Jahren vor dem Rathaus Schöneberg sprach, waren auch viele Jugendliche und Studenten gekommen, die Fernsehaufnahmen von damals zeigen die vielen jungen Gesichter.

Doch was verbinden die Jugendlichen heutzutage überhaupt noch mit Kennedy? In Berlin gibt es seit 1960 eine deutsch-englische Schule, die nach der Ermordung des Präsidenten 1963 in John-F.-Kennedy-Schule umbenannt wurde. Vor dem Schulgebäude steht ein Stück der Mauer, die einst Berlin teilte. Drinnen im Foyer hängt der Namensgeber an der Wand, derjenige, der den Berlinern mit seiner Rede Hoffnung gab.

Jonas Hämmerle, ein 15-jähriger Schüler, sagt: „Ich weiß, dass er damals den später so berühmten Satz ’Ich bin ein Berliner’ gesagt hat. Das war revolutionär.“ Kennedy habe damit ausgedrückt, dass er zur Stadt gehöre – und dass die Stadt, auch wenn sie geteilt war, zur Welt gehöre. „Auch hier an der Schule kommen alle aus verschiedenen Ländern, jeder bringt seine Kultur mit, wir gehören alle zusammen.“ Und die 14-jährige Aileen von Alvensleben sagt durchaus politisch korrekt: „Mit seiner Rede hat John F. Kennedy einen Baustein gelegt für die deutsch-amerikanische Freundschaft.“

Die Schüler wachsen zweisprachig auf, sie erzählen davon, dass sie nachts mal auf Deutsch, mal auf Englisch träumen. Obwohl die meisten von ihnen schon einiges von der Welt gesehen haben, wollen viele nach dem Abitur in Berlin bleiben. So wie Markus Jungnickel. Der 16-Jährige wurde in Berlin geboren, seine Mutter ist Südafrikanerin, viele Jahre lebte sie in Hongkong. Jungnickel sagt: „Von allen Orten, die ich bisher gesehen habe, gefällt mir Berlin am besten!“ Berlin sei interessant, vor allem wegen der vielen historischen Zeugnisse.

Mit seinen Eltern lebt Markus in Steinstücken, zu Zeiten des Kalten Krieges eine West-Berliner Exklave im damaligen DDR-Gebiet. „Als Kind habe ich auf dem alten Grenzstreifen gespielt, dort habe ich Mauerreste gefunden und eine Munitionskiste.“

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