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Beim Zeitschenker-Frühstück in Lichtenberg

© Pauline Faust

Aktionstage Gemeinsame Sache 2018: Omas und Opas zum Ausleihen in Lichtenberg

In Lichtenberg werden am Samstag neue Familienbande geknüpft: Renter ohne Enkel übernehmen Patenschaften für Kinder ohne Großeltern.

Von Pauline Faust

Nicht jedes Kind hat Großeltern. Damit ihnen diese Generation nicht vorenthalten bleibt, gibt es Paten-Großeltern. Eine Vermittlungsstelle für sie ist der Familientreff Dolgenseestraße. Am Samstag gibt es dort ein Frühstück, bei dem sich Paten-Großeltern mit möglichen Ehrenamtlern treffen. Gudrun Busse erzählt gerne von der Erfahrung mit ihrem Paten-Enkel: „Es ist einfach schön, die Entwicklung der Kinder zu beobachten“, sagt die 69-Jährige. Selbst hat sie keine Enkel, dafür trifft sie nun einmal die Woche ein Kindergartenkind. „So sitze ich weniger in der Wohnung rum, das hält einen jung“, sagt Busse. Letztens waren sie im Tierpark. Busse freut sich, ihre eigenen Lebenserfahrungen weiterzugeben und zu helfen. Besonders Alleinerziehende profitieren von dem Ehrenamt. jpf

Herbstputz in der Orangerie

Boskop, Cox Orange und Klaräpfel wachsen im Garten der Kiezspinne. Die Früchte werden in dem Nachbarschaftshaus oft zu Apfelkuchen verbacken, der dann im Café serviert wird. Heute sind viele Menschen aus der Nachbarschaft in der Schulze-Boysen-Straße und arbeiten im Garten.

„Das ist unser Garten“, sagt Ingvelde Werner. Sie und einer Handvoll ehrenamtliche Helfer pflegen ihn, zweimal im Jahr gibt es dann die große Garten-Aktion. „Mit der Kiezspinne identifizieren sich viele Nachbarn“, sagt Werner und freut sich über die zahlreiche Beteiligung. „Vor sieben Jahren war ich noch alleine im Garten, dann sind immer mehr dazu gekommen“, sagt Werner. jpf

Herbstputz in der "Orangerie" in Lichtenberg
Herbstputz in der "Orangerie" in Lichtenberg

© Johanna Pauline Faust

Bücher- und Medientauschbörse

Im Kieztreff Undine sitzt man zum Kaffeetrinken im Garten. „Wir haben heute eine Bücher- und Medientauschbörse“, sagt Anette Vitzke, „das ist ein unverfänglicher Weg uns kennenzulernen“. Sie leitet den Kieztreff am S-Bahnhof Lichtenberg, bei dem viele der Angebote durch Ehrenamtliche organisiert werden, wie etwa das gemeinsame Musizieren. Auch beim Frauentreff wird viel über die Teilnehmer selbst gestaltet: „Es gibt eine Gruppe geflüchteter Frauen, die nun Gemeinschaft suchen, nachdem sie aus Gruppenunterkünften ausgezogen sind“, sagt die Treff-Leiterin Elona Schmidt. Träger der Einrichtung ist das Sozialwerk des dfb. „Ziel ist es, ökonomisch benachteiligten Menschen zu helfen“, sagt Vitzke. jpf

Bücher- und Medientauschbörse in Lichtenberg
Bücher- und Medientauschbörse in Lichtenberg

© Pauline Faust

Kräuter in Malchow

Unsere Mitmach-Aktion im Rahmen der Lichtenberger Freiwilligentage am 7. und 8. September war der Bau einer Kräuterspirale auf unserem Naturhof. Zusammen mit Ursel Lorenz, die den Aufbau leitete, legten sieben freiwillige Helfer den schneckenförmigen Grundstock mit Pflastersteinen – für diesen Einsatz bedankt sich der Naturschutzverein herzlich bei den großen und kleinen Teilnehmern und auch bei der Oskar-Freiwilligenagentur!

Zu Beginn wurde das Beet ausgehoben. Anschließend wurde das ausgehobene Loch mit einer Kiesschicht und dann mit Erde gefüllt. Steine herankarren, sortieren, passend Stein auf Stein legen entpuppte sich als nicht so leicht, da die Steine unterschiedliche Größen und Formen hatten. Anschließend konnten Erde und Sand geschichtet werden, der schneckenförmige Grundstock nahm Form an. Dank der sieben fleißigen Kräuterspiralen-Bauhelfer hat der Naturschutz-Verein sein Ziel erreicht und kann bald mit dem Bepflanzen beginnen! Die zahlreichen Kräuter werden zukünftig frische Gerichte aus dem Café oder das gesunde Frühstück vieler Kita- und Schulgruppen krönen. Auch bieten wir verschiedene Sinnes-Veranstaltungen und Wanderungen an, in denen die Heilwirkung und Aromen der Kräuter vorgestellt werden. Naturschutz Berlin-Malchow

Bouletten aus Kidneybohnen

Die Wände der Küche sind voller Urkunden von Fußballspielen, Fotos und farbenfroher Malereien. Kevin-Mike Orth schneidet dort Gemüse zurecht, als Beilage für das Mittagessen. Der Leiter der Jungendfreizeiteinrichtung „Kontaktladen VIP“ kocht heute mit einer Handvoll Freiwilliger ein vegetarisches Menü.

Aus Kidneybohnen werden Bouletten geformt: „Wir kochen das öfter hier, um den Kids zu zeigen, was alles möglich ist“, sagt Orth. Zielgruppe im „VIP“ – denn „Kontaktladen“ sagen hier nur die Alten – sind Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren. Für den Kochkurs jeden Montag bekommt die Einrichtung Lebensmittel von der Berliner Tafel geliefert. Übrigens, Recherchen des Tagessspiegels haben ergeben: Bouletten aus Kidneybohnen schmecken gut! jpf

Veggie Food – Fleisch" mal anders! in Lichtenberg.
Veggie Food – Fleisch" mal anders! in Lichtenberg.

© Pauline Faust

Spiel-Olympiade für Familien

„Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi, Kurdisch und ein bisschen Spanisch spreche ich“, sagt Dunia. Die Elfjährige ist im Familienzentrum "Die Brücke" zu Gast. Im Gensinger Viertel bietet die Einrichtung des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Familien soziale Unterstützung. Dunia geht mit ihren Eltern oft ins Sprachcafé, wo alle ihr Deutsch aufbessern. Heute gibt es aber im Hof eine Spielerallye.

Die Stationen von Sackhüpfen bis Malen werden von dreizehn Mitarbeitern der Post betreut. Sind die Kinder durch alle Stationen, gibt es einen Preis. Dunia hat eine Federtasche von der Eisprinzessin Elsa gewonnen. Ihrem Zwillingsbruder Hastyar ist es ganz wichtig, dass in der Zeitung steht, dass er „als aller erster“ die Rallye beendet hat. jpf

Spiel-Olympiade für Familien in Lichtenberg.
Spiel-Olympiade für Familien in Lichtenberg.

© Sophie Roehrig, Familienzentrum „Die Brücke“

Traberwegfest: Karlshorst feiert

In Karlshorst kommt der Kiez beim Traberwegfest zusammen. Seit 19 Jahren wird das Fest vom Verein Potpourri veranstaltet, der Kiezladenbetreiber feiert auf dem Fest nun sein 20-jähriges Bestehen. Auf die Beine stellen das Programm seine Ehrenamtlichen. Es gibt Musik, lokale Initiativen erzählen über ihre Arbeit und die vielen Kinder des Stadtteils toben umher.

Auf dem Flohmarkt auf dem Traberweg waren 130 Stände angemeldet. Für den Wegesrand dort verteilt Potpourri Blumenzwiebeln. Die Besucher pflanzen sie dann, damit Karlshorst auch in Zukunft schön bunt bleibt. jpf

Traberwegfest in Lichtenberg.
Traberwegfest in Lichtenberg.

© Johanna Pauline Faust

Räder für Geflüchtete

Bernd Pickert von „Garage10“ bringt ein Rücklicht an einem Fahrrad an. Das Rad wird später günstig an Bedürftige abgegeben. Als 2015 die Notunterkunft in Karlshorst eröffnete, gründete sich Garage10, um die Geflüchteten zu unterstützen. Bis zur Schließung der Unterkunft im März dieses Jahres, hatten die Ehrenamtler etwa 800 Räder für Geflüchtete organisiert und repariert. Nun ist die Notunterkunft geschlossen und die Garage will auf die Trabrennbahn in Container ziehen. Auf dem Traberwegfest stellt sich der Verein vor: „Wir wollen die Nachbarschaft verknüpfen“, sagt Pickert.

Mit den Geflüchteten hat man beim gemeinsamen Schrauben gute Erfahrungen gemacht: „Da lernt man sich zunächst ohne Worte kennen und verstehen“, sagt Pickert. Nun sollen die Karlshorster sich und Garage10 kennenlernen. Einer hat das schon: Der Lichtenberger Bezirksbürgermeister Michael Grunst ließ sich heute über sein Rad schauen. jpf

Räder für Geflüchtete in Lichtenberg
Räder für Geflüchtete in Lichtenberg

© Johanna Pauline Faust

Alle Berichte zur Gemeinsamen Sache finden Sie auf unserer Themenseite: www.tagesspiegel.de/gemeinsamesache

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