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Das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee. Das frühere Sport- und Erholungszentrum (SEZ) in Berlin, Vorzeige-Erlebnisbad der DDR, soll abgerissen werden. Laut aktuellem Bebauungsplan sollen auf dem Gelände rund 500 Wohnungen und eine neue Schule gebaut werden. +++ dpa-Bildfunk +++

© picture alliance/dpa/Jens Kalaene

Ehemaliges DDR-Erholungszentrum in Berlin: SPD fordert Abriss und Erhalt der Fassaden

Das ehemalige Sport- und Erholungszentrum (SEZ ) in Berlin-Friedrichshain steht schon länger leer. Bald sollen Wohnungen entstehen. Die Bezirks-SPD fordert, das baukulturelle Erbe zu erhalten.

Auch wenn es einst das Vorzeige-Erlebnisbad der DDR war und sich eine Handvoll Prominente wie Gregor Gysi (Linke) für den Erhalt einsetzen, soll das Sport- und Erholungszentrum (SEZ) an der Landsberger Allee abgerissen werden.

Doch nicht ganz: die SPD-Fraktion fordert zwar einen „umfangreichen Abriss“, allerdings sollen die Bagger nicht gleich alles plattmachen und das baukulturelle Erbe sowie die markanten Fassaden erhalten bleiben. Wie genau, das soll in einem Architektenwettbewerb entschieden werden.

Schon lange steht es leer, der Eigentümer ist in einem Gerichtsstreit mit dem Bezirk. Er hatte es 2003 für einen symbolischen Euro erstanden. Der Käufer wurde damals verpflichtet, bis 2007 wieder einen Badebetrieb im SEZ zu schaffen, was nie geschah. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die Nutzung verfügt das Land seit vergangenem Jahr nun wieder über das Grundstück.

Unterbringung von Geflüchteten wird geprüft

Bereits 2018 wurde ein Bebauungsplan beschlossen, der 500 Wohnungen auf dem Gelände vorsieht, die durch die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft WBM geschaffen werden sollen, dazu eine Schule sowie Freizeitflächen. Grüne und Linke fordern in einem gemeinsamen Antrag, eine Gemeinschaftsschule auf dem Gelände zu errichten, da es in Friedrichshain sowohl an Grundschulplätzen mangelt sowie an Plätzen an weiterführenden Schulen.

„Eine weitere Gemeinschaftsschule würde den Bedarfen in allen Altersgruppen entgegenkommen und die Möglichkeit eines langen gemeinsamen Lernens für Kinder und eine familienfreundliche Schulzeit, ohne belastende Phase des Schulwechsels, in unserem Bezirk ermöglichen“, heißt es in dem Antrag.

Wie sieht es mit der temporären Unterbringung von Geflüchteten auf dem Gelände aus? Stadtrat Oliver Nöll (Linke) sprach sich in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) dafür aus, schließlich gebe es wenige Möglichkeiten der Unterbringung in der Stadt. Noch sei dies aber in der Prüfung.

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