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Zelt eines Obdachlosen in einem Park in Berlin-Lichtenberg.

© dpa

Obdachlosigkeit in Berlin-Lichtenberg: „Safe Spaces“ für Frauen* und nicht binäre Personen

Der Bezirk Lichtenberg plant seit Jahren Safe Places für obdachlose Menschen. Bei der Umsetzung hakt es noch. Nun soll die Klientel erweitert werden.

Seit Jahren bekommt es der Bezirk Berlin-Lichtenberg nicht hin, „Safe Places“ für obdachlose Menschen einzurichten, obwohl es mehrfach konkrete Planungen dazu gegeben hat. Es sollen Orte sein, auf denen sich obdachlose Menschen selbstorganisiert und vor Angriffen geschützt aufhalten können. Dafür gibt es bereits verschiedenen Konzepte von verschiedenen Organisationen, allerdings keine konkreten Umsetzungen.

Der Modellversuch eines Safe Place oder auch Common Place soll Aufmerksamkeit auf das Thema Obdachlosigkeit lenken. Wohnungslose Personen sollen selbstverwaltet leben können, aber auch unter der Aufsicht von Sozialpädagog:innen.

Die Grünen wagten nun einen erneuten Anlauf. Ihr Antrag für Safe Places wurde am Donnerstag während der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mehrheitlich angenommen: Auch SPD und Grünen votierten dafür, CDU dagegen.

Nun wird das Bezirksamt ersucht, die Einrichtung von neuen Safe-Space-Konzepten zu prüfen, welche sich speziell an Frauen, inter-, trans-, nicht binäre-, und agender* Personen richten und mögliche Orte zu prüfen, an denen sie Zuflucht vor Gewalt finden können. Dieser Ort soll barrierefrei sein und auch suchtkranken Menschen offenstehen. Weiterhin soll geprüft werden, ob für obdachlose Personen der oben genannten Zielgruppe eine eigene Notübernachtung eingerichtet werden kann.

Lichtenberg sucht nach einem geeigneten Ort, um Safe Places umzusetzen. Dabei hat der Eigentümer eines umstrittenen Trailerparks in Karlshorst dem Bezirk sein Grundstück kostenfrei zur Nutzung eines solchen Projektes angeboten. Doch der Bezirk lehnte ab und möchte den Trailerpark lieber anderweitig entfernen.

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