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Charlotte aus Lichtenberg wird am Sonnabend eingeschult.

© Kai-Uwe Heinrich

Einschulungsfeier: Das sind Berlins neue Erstklässler

Mit Schultüte und jeder Menge Neugier: Am Sonnabend werden Berlins Erstklässler eingeschult. Zwei von 34.000 von ihnen stellen wir hier vor.

Für 34.000 Kinder beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Sie werden eingeschult. Am Sonnabend wird das in 400 Grundschulen gefeiert. An vielen sogar in mehreren Schichten, weil nicht alle in die Aula passen. Meistens führen die älteren Kinder etwas vor, singen ein Lied oder tanzen. Die Schulleiter heißen die Kinder willkommen. Dann gehen die Kinder mit ihren Lehrern zum ersten Mal in ihre Klassenzimmer, ganz ohne Eltern. Aber dafür mit der Zuckertüte im Arm, die manchmal fast so groß ist wie sie selbst.

BRUNO, 6, PRENZLAUER BERG

Für Bruno Badanjek geht’s schon um 9 Uhr los. Dann wird sich der Sechsjährige mit seinen Eltern auf den Weg zu seiner Schule machen. Mit der Uhrzeit kennt er sich schon ganz gut aus, er trägt stolz eine Armbanduhr mit Zeigern und kann die Uhrzeit ziemlich korrekt sagen.

Lange muss Bruno nicht gehen. Er kommt auf die Grundschule an der Marie in Prenzlauer Berg, die ist ganz in der Nähe. Ob er sich auf die Schule freut? Na klar, aber so ganz kann er sich noch nicht vorstellen, was ihn da erwartet. „Ich weiß nicht genau, wie die Fächer alle heißen. Aber ich will lesen, schreiben und rechnen lernen“, sagt er. Er kann ja schon einiges: seinen Namen und andere Wörter schreiben und ein bisschen lesen. „Hab ich mir selbst beigebracht“, sagt er, seine Mutter nickt. „Buchstaben beschäftigen ihn schon länger.“ Und was macht ihm sonst noch Spaß? Bruno verschwindet kurz, kommt mit einem Fußball und einem Lego-Fahrzeug wieder und grinst.

Für seine Eltern war die Schulwahl nicht schwer: „Die Schule hat einen guten Ruf, sie ist unsere Einzugsgebietsschule und nicht weit weg. Das war die sinnvollste Lösung“, sagt seine Mutter Caroline Böttcher. Außerdem, meint sie, könne man in Prenzlauer Berg wahrscheinlich ohnehin wenig falsch machen, die Schulen seien doch alle ganz gut.

CHARLOTTE, 6, LICHTENBERG

Nicht ganz so einfach wie bei Bruno war diese Entscheidung für die Eltern von Charlotte Onken. Die Familie wohnt im Kaskelkiez in Lichtenberg. Bis vor Kurzem war die Schule an der Victoriastadt ihre Einzugsschule, und mit der wären sie zufrieden gewesen. Doch dann wurde das Einzugsgebiet geändert. Die neue Einzugsschule ist weiter weg und das Konzept gefiel ihnen nicht so gut. Nach langem Überlegen meldeten sie Charlotte schließlich an der Evangelischen Schule Lichtenberg an – und sind froh, dort einen Platz bekommen zu haben.

„Wir finden es gut, dass es eine gebundene Ganztagsschule ist, und der behutsame Übergang, den die Schule anbietet, gefällt uns auch“, sagt Mutter Anne Onken. Charlotte war die Tage vor der Einschulung schon in der Betreuung dort, hat Lehrer, Erzieher und Kinder kennengelernt. „Ich habe mir ganz viele Bücher angeguckt“, sagt Charlotte. „Ich kann schon ein paar Namen lesen, zum Beispiel wenn da Ida und Tom steht.“ Dann rennt sie zum Regal und holt zwei Bücher raus, „Charlie und die Schokoladenfabrik“ und den Nachfolgeband. Zu jedem Bild fällt ihr etwas ein. Und den Text kann sie auch bald alleine lesen. Denn „lesen, das lernt ja jeder in der Schule“.

Lesen Sie mehr zur Einschulung heute auf Seite 1 im Tagesspiegel-Leitartikel und auf Seite 2 in den „Fragen des Tages“.

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