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Zwei Tabletts voller... Na, wie heißen diese Batzen nun?

© Nestor Bachmann/dpa (Archiv)

Gebäck zu Silvester: Pfannkuchen aus Berlin - keine Berliner!

Unser Kolumnist mag keine "Berliner" zu Silvester und erinnert stattdessen lieber an die militärische Tradition eines in Berlin beliebten Silvestergebäcks.

Nachdem wir neulich in die Schützengräben von Zu- und An-Sagern blickten, (es ging darum, ob es „an“ oder „zu“ Weihnachten heißt), möchten wir heute einen neuen Streit befeuern. Oder, um im Bild des bereits über weiten Teilen Weddings und Kreuzberg grollenden Jahreswechsels zu bleiben: den nächsten Knaller zünden.

Wie heißt nochmal der Hefeteigbatzen, der, gefüllt mit Marmelade oder Pflaumenmus, so manchen Silvesterabend versüßt? Sie verstehen nur Pfannkuchen? Dann haben Sie mit gewissem Grimm auch schon registriert, dass die An-Sager der indigenen Bevölkerung die nächste sprachliche Knorrigkeit auszutreiben suchen. „Das heißt Berliner“, belehren sie die Berliner gern und verweisen darauf, dass aus der Pfanne nur Plattes kommt (was hier selbstverständlich Eierkuchen heißt).

Diese Plattheit lässt sich, mit Wissen über Berliner Legenden munitioniert, ganz leicht parieren: Denn zunächst einmal war es ein örtlicher Bäcker, der die Pfannkuchen erfunden haben soll. Stolz wie Bolle, dass er für den Alten Fritz in den Krieg ziehen durfte, formte er Hefeteigstücke im Felde, die an Kanonenkugeln erinnerten. Und weil es in Kriegen zwar Konflikt- aber keine Backherde gibt, warf der bellezistische Bäcker seine Batzen einfach ins Öl. Und das siedete – in großen Pfannen.

In diesem Sinne: Einen friedvollen Jahreswechsel!

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