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Treffpunkt Rote Telefonzelle - so ein Ding stand früher auch vorm Rathaus.

© Imago

God save Berlin-Spandau!: Diese legendäre rote Telefonzelle hat Jubiläum

Einst war sie ein Geschenk aus Luton/England, dann war sie der Treffpunkt für Jugendliche am Rathaus Spandau. Seit zehn Jahren steht die Telefonzelle nun an anderer Stelle.

God save Spandau! Die knallrote Telefonzelle, ein Geschenk aus Großbritannien, war früher routinierter Treffpunkt für Jugendliche vor dem Rathaus Spandau, egal ob Knutscherei oder Keilerei. Grüße gehen raus an AB, HKB, mfg! So nannten sich die Gangs mit zweifelhaftem Ruf, die bei Streit gern mal zur Telefonzelle luden.

Über Jahrzehnte prägte die rote Telefonzelle das Stadtbild von Berlin-Spandau, bis sie schließlich wegen des zunehmenden Vandalismus abgebaut wurde, in der Zitadelle verschwand – und im März 2013 als Bücherschrank im Rathaus landete, also vor zehn Jahren. Seitdem ist sie täglich im Wartezimmer des Bürgeramtes zu sehen. Über dieses kleine Jubiläum hat jetzt der Tagesspiegel-Newsletter von Spandau berichtet, den Sie in voller Länge unter tagesspiegel.de/bezirke erhalten.

Die rote Telefonzelle war ein Geschenk aus Luton/England (Spandaus Partnerstadt seit 1959) und kam irgendwann in den 70ern in die Altstadt. „Ursprünglich nur fürs Telefonieren gedacht, diente es jedoch mehr und mehr auch als Objekt, um die Lust am Vandalismus auszuleben“, schrieb einst der Tagesspiegel. Nach dem Abbau wurde sie von Lutz Hegert aus Dallgow-Döberitz restauriert.

Die Telefonzelle wurde zur Anlaufstelle für die Auf-die-Fresse-Treffen, die Massenschlägereien der Jungs, die nicht unbedingt auf unser Gymnasium gingen.

Lucas Vogelsang, Buchautor aus Spandau

Spandau-Kenner und Buchautor Lucas Vogelsang hat sich mal ganz wunderbar im Tagesspiegel an die rote Telefonzelle vorm Rathaus erinnert: „Vor dem Rathaus stand immer eine dieser roten englischen Telefonzellen. Sie war etwas Besonderes, denn sie passte dort nicht hin. Und wurde genau deshalb zum Treffpunkt, die Spandauer Variante der Weltzeituhr. Zur roten Telefonzelle kamen die Skater, die ihre Hosen in den Kniekehlen trugen, und die Hip-Hopper, die ihre Hosen ebenfalls in den Kniekehlen trugen, aber kein Skateboard besaßen, und sie wurde, das ließ sich kaum vermeiden, bald auch zur Anlaufstelle für die amtlichen Auf-die-Fresse-Treffen, die Massenschlägereien der Jungs, die nicht unbedingt auf unser Gymnasium gingen.“

Seit zehn Jahren steht die Telefonzelle im Wartesaal des Bürgeramtes.

© André Görke

Es gab weitere rote Telefonzellen in der Stadt, schließlich gehörten die Briten bis 1994 zu den West-Alliierten in Berlin, und Spandau (mit dem Flugplatz Gatow) gehörte zur britischen Zone: Die Exemplare standen am Mathilde-Jacob-Platz in Tiergarten, an der Greenwichpromenade in Tegel, am Tempelhofer Damm, am Fehrbelliner Platz vor dem Rathaus Wilmersdorf und bei uns vorm Rathaus. God save Spandau.

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