Obdachlose Frauen in Berlin: „Man nimmt Drogen, weil das die Periode stoppt“
Janita-Marja Juvoven ist Autorin, Aktivistin – und lebte 14 Jahre lang auch in Berlin auf der Straße. Nun liest sie aus ihrem Buch über die Realität wohnungsloser Frauen.
Frau Juvoven, wo leben oder wohnen Sie gerade?
Ich wohne in Essen, mittlerweile seit 25 Jahren – gefühlt schon ewig. Aber ich hab nicht die ganze Zeit Wohnungen gelebt. Meine ersten zwei Wohnungen waren Vollkatastrophen: Da war Schimmel, die Wand kam runter, einmal hat mir der Vermieter die Wohnungstür eingetreten, weil ich die Miete nicht bezahlt habe, weil im Winter die Heizung nicht ging. Vermieter meinen, die können sich alles erlauben, wenn sie wissen, dass man vorher wohnungslos war. Man solle froh sein, überhaupt irgendwas zu haben. Seit 13 Jahren habe ich meine Wohnung, die ich liebe. Ich sage immer „mein Zuhause“, weil viele Menschen eine Wohnung haben, aber kein Zuhause. Ich habe ein Zuhause. Der Unterschied ist, dass ich mich dort wohlfühle, dass ich dort zur Ruhe kommen kann, dass ich mich gerne dort aufhalte und nicht den ganzen Tag lieber arbeiten gehe oder draußen bin.
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