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Einsatzkräfte der Polizei gehen zum Tatort am Tempodrom.

© Paul Zinken/dpa

Exklusiv

Angriff vor Tempodrom Berlin: Polizei fahndet nach vier Tatverdächtigen

Sicherheitskreise gehen bei der Attacke in Berlin von insgesamt vier Tätern aus, die auch türkischstämmig sind. Die Mordkommission ermittelt. Ein Überblick.

Bei einem Angriff auf mehrere Türken vor dem Berliner Tempodrom in der Kreuzberger Möckernstraße ist am Freitagabend ein 42-jähriger Mann getötet worden, vier weitere wurden durch Schüsse verletzt.

In Sicherheitskreisen geht man inzwischen von vier Tätern aus, die ebenfalls türkischstämmig sind.

Während der Tat fand im Tempodrom die „Güldür Güldür Show“ statt, eine Comedy-Sendung, die aus dem türkischen Fernsehen bekannt und sehr beliebt ist.

Die Besucher der Show mussten das Tempodrom daraufhin durch Seiten- und Hintereingänge verlassen.

Die Täter sind flüchtig.

Was bisher bekannt ist:

  • Ein 42-jähriger Türke ist kurz vor 23 Uhr am Freitag vor dem Tempodrom in Kreuzberg erschossen worden.
  • Vier weitere türkischstämmige Personen wurden verletzt. Drei von ihnen befinden sich in einem stabilen, einer im kritischem Zustand.
  • Den Opfern wurde gezielt in die Beine geschossen.
  • Tagesspiegel-Informationen zufolge wurden Hülsen von zwei verschiedenen Kalibern gefunden.
  • Sicherheitskreise gehen von vier Tatverdächtigen aus, die ebenfalls türkischstämmig sind.
  • Die Täter sind flüchtig, eine Mordkommission ermittelt.
  • Die Polizei war bereits vor der Tat in unmittelbarer Nähe. Aus Polizeikreisen heißt es, dass es sonst womöglich noch mehr Tote gegeben hätte.
  • Während der Tat fand die türkische Comedy-Show „Güldür Güldür“ im Tempodrom statt.
  • Die Zuschauer verließen nach der Show das Tempodrom über Seitenausgänge, es gab keine Panik.
  • Wie eine Zuschauerin dem Tagesspiegel berichtete, verließen mehrere junge Männer kurz bevor die Schüsse fielen, hastig die Show. Möglicherweise wurde ihnen dann vor dem Tempodrom aufgelauert.
  • Unklar ist weiterhin der Tathergang sowie ob die Tat in irgendeinem Zusammenhang zu der Show stand.

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Nachdem zunächst unklar war, um wie viele Täter es sich handelt, erfuhr der Tagesspiegel am Samstagnachmittag aus Sicherheitskreisen der Polizei, dass die Ermittler nun von vier Tatverdächtigen ausgehen, die wie die Opfer türkischstämmig sein sollen. Derzeit prüft die Mordkommission, ob ein am Samstag im brandenburgischen Frankfurt (Oder) festgenommener Mann zu den Mittätern zählt. Das Ergebnis der Obduktion des Erschossenen steht noch aus.

Polizei war bereits mit MEK vor Tempodrom vor Ort

Nach Tagesspiegel-Informationen war die Polizei deshalb so schnell vor Ort, weil sich sowohl eine Zivilstreife als auch ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) zum Tatzeitpunkt bereits in unmittelbarer Nähe aufhielten. Aus Polizeikreisen heißt es, dass nur durch das schnelle Eingreifen der Polizei weitere Tote verhindert werden konnten.
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Beim Eintreffen am Tempodrom soll ein MEK-Team einen Mann erkannt haben, der schon häufiger im Visier der Polizei stand, das erfuhr der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen der Polizei. Dieser soll den Angaben zufolge gerade in seinen Oberklassewagen eingestiegen sein, dann wurde er festgenommen. Ob ein Zusammenhang zu den Schüssen besteht, blieb unklar. Die Polizei bestätigt lediglich, dass es einen solchen Vorfall gegeben haben soll.

Die Täter hätten den Opfern gezielt in die Beine geschossen, dem Verstorbenem mehrere Male, dem Schwerverletzten sechsmal. Tagesspiegel-Informationen zufolge seien Hülsen von zwei verschiedenen Kalibern gefunden worden, was auf mehrere Schützen hindeute.

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