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Berlin: Russen-Entführung: SEK stürmte falsche Wohnung

Ein zu Weihnachten verschenktes Mobiltelefon hat eine Zehdenicker Familie in schwere Bedrängnis gebracht: Das Berliner Spezialeinsatzkommando (SEK) stürmte auf der Suche nach einem entführten Weißrussen am Montag vergangener Woche die Wohnung des Paares und nahm zunächst alle acht Anwesenden vorläufig fest. Dies wurde erst jetzt bekannt.

Ein zu Weihnachten verschenktes Mobiltelefon hat eine Zehdenicker Familie in schwere Bedrängnis gebracht: Das Berliner Spezialeinsatzkommando (SEK) stürmte auf der Suche nach einem entführten Weißrussen am Montag vergangener Woche die Wohnung des Paares und nahm zunächst alle acht Anwesenden vorläufig fest. Dies wurde erst jetzt bekannt. Als der Sohn des Ehepaares in seinem Wagen zu fliehen versuchte, wurde der Verdacht für die Berliner Ermittler noch zusätzlich erhärtet. Hintergrund des Einsatzes war, wie berichtet, die Entführung eines Geschäftsmannes aus Weißrussland. Er sollte gegen Zahlung von 30 000 Dollar Lösegeld freigelassen werden.

Bei einer Geldübergabe hatte ein Polizist am Abend des 21. Januar im Bereich der Paulstraße in Tiergarten mehrfach auf einen fliehenden Entführer geschossen, hatte aber nicht getroffen. Das Opfer wurde kurz darauf in Zehdenick unversehrt befreit.

Aktuell Newsticker: Berlin Dass die Polizei in dem Brandenburger Ort zunächst in die falsche Wohnung eingedrungen war, lag daran, dass die Entführer das Mobiltelefon eines Zeugen anriefen, dass dieser zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte. Allerdings hatte es die Spenderin noch immer auf ihren Namen angemeldet. Als die Polizei während der Entführung die Telefonate der Verdächtigen abhörte, bekam sie von der Telefongesellschaft einen Namen genannt, der sie zunächst auf die falsche Fährte führte.

Aber das Verwirrspiel, dem die Berliner Ermittler in Brandenburg aufsaßen, ging noch weiter: So drang das SEK am vergangenen Mittwoch in ein Haus ein, in dem angeblich das Opfer festgehalten worden war. Aber auch das war nicht das richtige. Schuld an dem Irrtum war, dass die beiden Häuser auf dem Grundstück keine Hausnummern tragen. Aber auch hier bekamen sie vom deutschen Hausherrn schnell Hilfe. Mit den Worten: "Bei mir sind Sie falsch - die Russen-Mafia ist im Hinterhaus", wies er den ortsunkundigen Beamten den richtigen Weg. Inzwischen sind alle vier mutmaßlichen Entführer in Haft. Sie behaupteten, sie hätten von dem Opfer, das als Tourist nach Berlin gekommen war, aus früheren Geschäften noch Geld zu bekommen. Vermutlich war es aber reine Geldgier, die hinter der Entführung steckt.

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