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Sie lieben sich. Zwei Junikäfer bei der Paarung.

© dpa/Stefan Thomas

Sie torkeln unbeholfen durch die Luft: Paarungsfreudige Junikäfer bescheren Berlin ein Flugspektakel am Abendhimmel

„Man kann von einem Charaktertier sprechen“: Schwerfällig schaukeln Junikäfer durch die Luft und rempeln auch mal Menschen an. Dabei suchen sie nur ihresgleichen.

Pünktlich zur Abenddämmerung schießen sie wie auf Kommando aus dem Boden, fliegen scheinbar torkelnd durch die Luft und rempeln auch schon mal Menschen an: Junikäfer. In diesen Tagen seien die Tiere in Berlin wieder vielerorts zu beobachten, denn es sei Paarungszeit, erklärt Jens Esser, Entomologe vom Naturschutzbund Berlin (Nabu).

In Berlin kommt der Junikäfer häufig vor. Man kann schon von einem Charaktertier sprechen“, sagt der Experte.

Bäume und Büsche sind laut Esser beliebte Orte zur Paarung. Und wenn diese nicht oder kaum vorhanden seien, könne es passieren, dass die ungefährlichen Käfer Menschen für Bäume halten und diese anfliegen würden. Besucher des Tempelhofer Felds etwa können das Spektakel regelmäßig beobachten.

Hier auch mal schön anzusehen. Ein Junikäfer im Flug.

© imago/imagebroker/Andre Skonieczny

Die Beschreibungen ihres Fluges als „schwerfällig“ und „torkelnd“ seien menschliche Zuschreibungen, so der Entomologe. Für die Tiere hätten die Flugformen wahrscheinlich einen Sinn. „Die Gründe liegen wahrscheinlich in der Orientierung“, so Esser.

Der am häufigsten in Berlin vorkommende Junikäfer sei die Art mit dem lateinischen Namen Amphimallon solstitiale, so Esser. Er werde auch Gerippter Brachkäfer genannt. Die zweite Art in Berlin und Brandenburg heiße Amphimallon ruficorne, sei aber nur noch in einzelnen Bereichen wie etwa den Steppenrasengebieten in Oder-Nähe anzutreffen.

Nach ihren aktiven Nächten buddeln die Käfer sich laut Esser dann morgens wieder in den schützenden Boden ein, wo die Weibchen auch Eier ablegen. (dpa)

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