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Bald nicht mehr Endstation? Die Straßenbahn an der Warschauer Straße.

© imago/David Heerdeimago/David Heerde

M10-Verlängerung in Berlin-Friedrichshain: "Partytram" könnte schon an der Oberbaumbrücke scheitern

Die M10 zwischen Friedrichshain und Neukölln soll verlängert werden. Doch der kürzeste Weg über die Spree sorgt bei den Verantwortlichen für Bedenken.

Von Markus Lücker

Die geplante Verlängerung der Partytramlinie M10 von der Warschauer Straße in Friedrichshain bis zum Hermannplatz in Neukölln könnte bereits an der Spreeüberquerung nach Kreuzberg scheitern. Der kürzeste Weg würde über die Oberbaumbrücke führen. Doch der Zustand der Brücke sorgt schon jetzt für Bedenken bei den Verantwortlichen.

„Die ist krank“, sagte der Verkehrsstaatssekretär Jens-Holger Kirchner (Grüne) bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend im Campus Rütli in Neukölln. „Wenn ich schlecht schlafen würde, würde ich jede Nacht aufwachen und sagen, wie kriegen wir das mit der Oberbaumbrücke hin.“

Aktuell würden Ingenieure die Belastbarkeit der Brücke prüfen. Denkbar wäre es, dass die Trams unter den Schienen der U1 entlanggeführt werden. Die Höhe der Züge samt Oberleitsystem wurde bereits geprüft. Alternativ könne die M10 über die Schillingbrücke am Ostbahnhof oder über die Elsenbrücke in Treptow fahren. Das würde die Route deutlich verlängern und die Wirtschaftlichkeit beeinflussen.

Die nächsten Planungsprobleme beginnen hinter der Oberbaumbrücke. Ein möglicher Weg würde durch die enge Falkensteinstraße führen. Trams, Autos und Fahrräder könnten sich in die Quere kommen. „Ich habe das Gefühl, es wird jemand dran glauben müssen, denn alle werden wir dort nicht unterkriegen“, sagte Kirchner. Er deutete an, dass es die Autofahrer treffen könnte.

Eine Entscheidung über die Route ist bislang nicht getroffen. Um sich vor späteren Klagen vor dem Verwaltungsgericht zu schützen, muss der Verkehrssenat in mehreren Stufen alle denkbaren Verbindungen auswerten. Vor Gericht muss er begründen können, warum Optionen ausgeschlossen wurden. Ab kommender Woche beginnen die ersten Analysen über Stärken und Schwächen der möglichen Strecken.   

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