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Berlin: Bauruine soll BMW-Werk weichen

Spandauer Tor vor Abriss Ab 2014 wird neu gebaut.

Berlins größte Bauruine soll jetzt endlich verschwinden. Die Abrissvorbereitungen für das unvollendete „Spandauer Tor“ an der Straße Am Juliusturm werden nach Tagesspiegel-Informationen noch in diesem Jahr beginnen. Das 39 000 Quadratmeter große Areal wird von BMW als Erweiterungsfläche für das benachbarte Motorradwerk erworben.

Kurz nach dem Mauerfall waren nach den Ideen des Architekten Claude Vasconi zwei Gebäudekomplexe beiderseits der Straße geplant. Begonnen wurde mit dem zwölfgeschossigen Bürohaus auf der Nordseite. Doch als die Telekom als Mieterin absprang und keine neuen Nutzer zu finden waren, stoppte der damalige Investor 1995 das Projekt noch im Rohbau. Mehrere Zwangsversteigerungen scheiterten, die Landesbanktochter BerlinHyp blieb als Hauptgläubigerin auf dem Großteil ihrer Forderung von etwa 50 Millionen Euro sitzen. 2004 kaufte die Münchener Dibag das Grundstück mit der Bauruine für 3,9 Millionen Euro. Pläne, das Gebäude fertigzustellen, scheiterten jedoch, und die Ruine verfiel immer mehr.

Jetzt erwirbt BMW das Gelände, wie Firmensprecherin Romy Ertl dem Tagesspiegel auf Nachfrage bestätigte. Damit vergrößert sich die Werksfläche auf rund 220 000 Quadratmeter. Über den Kaufpreis wurde Vertraulichkeit vereinbart. Es handele sich um eine „strategische Flächensicherung“, hier könnte zu einem späteren Zeitpunkt die Logistik für die Fabrik gebündelt werden. Dabei handele es sich auch um ein Bekenntnis zum Standort Berlin.

In Spandau produzieren rund 1900 Mitarbeiter mehr als 100 000 Motorräder im Jahr, seit diesem Jahr auch den Maxi Scooter. Eine weitere Erhöhung der Produktion ist geplant. Daneben werden hier auch Komponenten für die Automobilsparte gefertigt. So wurden 2011 rund sechs Millionen Bremsscheiben hergestellt. Zunächst wird die Dibag die Bauruine abreißen. Die Übergabe an BMW ist dann für Ende des kommenden Jahres geplant, so Firmensprecherin Ertl. Anfang 2014 will man dann mit den Planungen beginnen. Eine angekündigte Stellungnahme der Dibag lag zum Redaktionsschluss nicht vor. Rainer W. During

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