zum Hauptinhalt
Vertreter der Preisträger mit Sozialsenator Mario Czaja und Lageso-Präsident Franz Allert bei der Verleihung im Roten Rathaus.

© Silke Zorn

Inklusionspreis 2013: Unbehindert arbeiten

Der Integrationspreis heißt jetzt Inklusionspreis. Zum elften Mal wurden engagierte Berliner Betriebe geehrt.

Hier wird nicht nach dem Staat gerufen. Und es geht auch nicht um die ,Leuchttürme‘ großer Konzerne. Dies ist gelebte Inklusion.“ Festrednerin Ursula Engelen-Kefer, langjährige Stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und heute Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), war sichtlich beeindruckt von den Betrieben, die am 11. Dezember im Roten Rathaus mit dem Berliner Inklusionspreis 2013 geehrt wurden. 43 Unternehmen hatten sich um die Auszeichnung beworben, die in den Vorjahren noch Integrationspreis hieß, darunter 16 kleine und 13 mittelständische Firmen.

Zum elften Mal würdigte das Land Berlin damit Betriebe, die in vorbildlicher Weise Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigen und ausbilden. In der Kategorie „Kleinunternehmen“ siegte die Malerei Nitze, bei den Mittelständlern die Wäscherei Niderkrone. Bei den Großunternehmen kamen die Berliner Wasserbetriebe auf den jeweils mit 10 000 Euro dotierten ersten Platz. Ein Sonderpreis ging an den Makler Gerd Zaulig für sein nachhaltiges, langjähriges Engagement bei der Beschäftigung behinderter Mitarbeiter. Alle Preisträger stellen wir in dieser Beilage vor.

Mehr Offenheit – und bessere Information

Dass Menschen mit Behinderung keine Randgruppe, sondern ein großer Teil der Gesellschaft sind, betonte Sozialsenator Mario Czaja, der die Preise übergab. „Nicht sie sind behindert, sondern die Barrieren in den Köpfen behindern uns“, sagte er. Mehr Offenheit wünschte sich auch Sängerin Joana Zimmer, die für den musikalischen Rahmen sorgte und die ihre Blindheit selbst nie als Hindernis auf ihrem beruflichen Weg empfunden hat.

Ursula Engelen-Kefer bedauerte, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt an Menschen mit schweren Behinderungen weitgehend vorbeigegangen sei. Mehr Informationsarbeit sei nötig und mehr Unterstützung der Betriebe bei der Überwindung bürokratischer Hürden. Auch die Kollegen ohne Handicap müssten mitziehen. „Es muss ein Paradigmenwechsel in den Köpfen und Herzen auf allen Seiten stattfinden.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false