zum Hauptinhalt
Das legendäre „Kleine Schwarze“ war mit ihre Erfindung: Audrey Hepburn.

© mauritius images/Twentieth Century Fox Pictures

Die zeitlos Anmutige: Vor 30 Jahren starb Audrey Hepburn

Modeikone, Stilikone, Hollywood-Star und Unicef-Botschafterin: Audrey Hepburn wird noch heute auf der ganzen Welt als weiblicher Gegenentwurf zu Elizabeth Taylor oder Marilyn Monroe verehrt.

Am Ende ihres Lebens schloss sich ein Kreis. Es war nicht nur der Kreis ihres Lebens, das am 20. Januar 1993 endete, als sie im Alter von nur 63 Jahren viel zu früh an einer schweren Krebserkrankung starb. Es war auch jener Kreis, der sich früh schon, in den Jahren ihrer Kindheit und Jugend, öffnete, als sie, die 1929 im belgischen Ixelles zur Welt kam, die schwere Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg miterleben musste, in Belgien und in den Niederlanden, und irgendwann zu einem stark abgemagerten, spindeldürren Mädchen wurde, das sich nur noch von Tulpenzwiebeln ernährte, da es schlichtweg nichts anderes mehr zu essen gab.

Ein Leben lang wird Audrey Hepburn darunter leiden, was sie in diesen Kriegsjahren in Europa erlebte, und ein Leben lang wird sie sehr schmal, eigentlich zu schmal sein.

So mag es nur nahegelegen haben, als sich die Hollywood-Ikone, zu der sie mit ihren knapp 30 Kino- und Fernsehfilmen wurde – mit dem Oscar und dem Emmy, dem Tony und dem Grammy Award ausgezeichnet –, in ihren letzten Lebensjahren nicht nur von der Filmbranche vollkommen abwandte, sondern sich dem humanitären Engagement bei Unicef zuwandte: Gemeinsam mit Kollegen wie etwa Roger Moore oder Peter Ustinov und Kolleginnen wie Liv Ullmann zählt sie zu dieser Zeit zu den ersten Unicef-Botschafterinnen dieser Art.

Womit Audrey Hepburn sich nun fortan beschäftigt, dafür um die halbe Welt reist und sich selbst dabei nahezu vergisst, nahezu aufopfert, das ist das Leid dieser Welt, der Hunger, die unterernährten Kinder, etwa in Äthiopien und weiteren Ländern des afrikanischen Kontinents. Sie will helfen. Will sich einsetzen.

Will aufmerksam machen, die Welt als Sonderbotschafterin, zu der sie von der Unicef ernannt wird, wenigstens ein ganz kleines Stück weit besser machen. Es ist, als wolle sie den hungernden Kindern das ersparen, was sie selbst in den frühen 1940ern erleben musste.

Bevor es dazu kommt, dreht die Schauspielerin vor allem in den 1950er und den 1960er Jahren Film auf Film und wird zur Leinwandikone: Von „Ein Herz und eine Krone“ (1953) über „Frühstück bei Tiffany“ (1961) und „Charade“ (1963) bis hin zu „My Fair Lady“ (1964) und „Robin und Marian“ (1976) – einige ihre Arbeiten sind längst zu zeitlos modernen Klassikern avanciert, und mit ihrem Habitus der aparten, anmutigen und zugleich fragilen, schlanken Frau kreierte sie seinerzeit einen gänzlich neuen weiblichen Typus, der ein Gegenentwurf zu jenem einer Elizabeth Taylor oder Marilyn Monroe war.

Auch das legendäre „Kleine Schwarze“, ein Cocktailkleid, entworfen für „Frühstück bei Tiffany“, geht auf Hepburn und ihren langjährigen Lieblings-Couturier, den französischen Modedesigner Hubert de Givenchy, zurück. Audrey Hepburn hat den Stil, die Mode insbesondere der 60er maßgeblich mitbeeinflusst.

Bereits in den 70ern zog sich die zweifache Mutter aus Film und Fernsehen sukzessive zurück – die aus ihren beiden Ehen stammenden Söhne Sean und Luca sollten fortan Mittelpunkt ihres bislang so unsteten Lebens sein.

Dass ihre letzte Rolle auf der großen Leinwand die eines ganz in Weiß gekleideten Engels in Steven Spielbergs 1989 produziertem Film „Always“ war, mag da angesichts ihrer Erscheinung und ihres Lebens nur folgerichtig scheinen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false