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Auch mit Podcasts erfolgreich: Klaas Heufer Umlauf mit "Baywatch Berlin"

© SevenOne Media

Wer hört welche Podcasts?: So unterscheiden sich Stadt und Land

Podcasts sind mehr als Modemedium. Doch welche Formate besonders beliebt sind, ist in Berlin und Brandenburg unterschiedlich.

Podcasts als zeit- und ortsunabhängige digitale Weiterentwicklung des Radios sind längst ein Massenmedium. „Durchschnittlich 70 Prozent der Nutzer greifen in den eigenen vier Wänden auf das Medium Podcast zurück und verbinden lästige Hausarbeiten oder das tägliche Kochen mit Unterhaltung“, ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Medienhauses ProSiebenSat1 unter Personen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren.

Den meisten dienen Podcasts der Unterhaltung. Bei 85 Prozent der Befragten liegt der Fokus klar auf diesem Nutzen. Doch Podcasts fungieren auch als Informationsquelle: 54 Prozent hören Podcasts aus diesem Grund. Interessant auch: Durch das Medium wurden neue Zeitfenster für den Medien-Konsum geschaffen, die etablierte Medien nicht unbedingt beeinträchtigen. Und Podcast-Werbung kommt deutlich besser an Werbung als im Radio. Die Studie führt das darauf zurück, dass die Werbung von den Protagonisten der Podcasts persönlich und separat von der Folge eingesprochen wird und darum als glaubwürdiger empfunden wird.

Die ProSiebenSat1-Tochter Seven.One Audio, die die Studie zusammen mit Seven.One Media beauftragt hat, vermarktet in Deutschland 35 Podcasts, darunter „Alle Wege führen nach Ruhm“ mit Joko Winterscheidt und Paul Ripke und „Baywatch Berlin“ mit Klaas Heufer-Umlauf, Jakob Lundt und Thomas Schmitt.

[Hier finden Sie alle Podcasts des Tagesspiegel]

Die Studie deckt sich in vielen Punkten mit dem kürzlich für Berlin und Brandenburg vorgestellten „Online-Audio-Monitor 2021“ der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und des RBB, für die Personen ab 14 Jahren befragt wurden. Aber es gibt auch deutliche Unterschiede.

In den beiden Bundesländern ist die Zahl der Podcast-Nutzer binnen Jahresfrist signifikant gewachsen. In Berlin hört inzwischen jeder Zweite (51,5 Prozent) diese Audio-on-Demand-Angebote, ein Plus von über elf Prozent. Frauen sind etwas Podcast-affiner als Männer, allerdings holen die Männer mit plus 17,9 Prozent gegenüber den Frauen (plus 4,4 Prozent) deutlich auf. Die Jüngeren in Berlin nutzen solche Formate stärker als Ältere, aber auch in der 50-plus-Gruppe liegt die Nutzung bei über 40 Prozent.

Die einen bevorzugen Unterhaltung, die anderen Information

Die Brandenburger teilen diese Podcast-Begeisterung nicht in gleichem Maße: Zwar stieg die Nutzung im Umland von Berlin um fast 20 Prozent, liegt jedoch mit insgesamt 38,1 Prozent deutlich unter Berliner Niveau. Männer nutzen Podcasts stärker (38,6 zu 37,2 Prozent), auch die Zuwachsraten bei männlichen Hörern liegen höher (24,6 zu 12,4 Prozent). Bei der Gruppe Ü50 liegt die Nutzung nur bei 29,6 Prozent.

Doch welche Art von Podcasts werden in Berlin und Brandenburg gehört? In der Bundeshauptstadt stehen Infosendungen, Wissens- und Lernbeiträge ganz oben (57,3 Prozent). Es folgen Nachrichten (46,5 Prozent), Unterhaltung und Comedy (43,8 Prozent) und Hörspiele beziehungsweise Hörbücher (34,4 Prozent). Thematisch interessieren sich die Podcast-Hörer in Berlin besonders für Politik und Gesellschaft (50,3 Prozent), Wissenschaft und Technik (40,4) und Gesundheit (37,8).

Die Brandenburger bevorzugen hingegen Podcasts zu Unterhaltung und Comedy (48,2 Prozent) am stärksten, wenngleich Infosendungen, Wissens- und Lernbeiträge dichtauf mit 48 Prozent folgen. Auf Platz drei: Hörspiele und Hörbücher (39,2). Auch bei den konkreten Themen gibt es deutliche Unterschiede zu Berlin. In Brandenburg besteht das größte Interesse an dem Podcasts zu Freizeit, Hobby und Games (44 Prozent), es folgen Politik und Gesellschaft (42,5 Prozent) und Wissenschaft und Technik (37,2 Prozent). Liebe und Erotik liegt mit 13,9 Prozent auf dem vorletzten Platz, ebenso wie in Berlin (12,8 Prozent).

Die Top-3-Plattformen in Berlin sind Spotify, Youtube und Amazon Music, es folgen die Audiothek von ARD und Deutschlandradio und die Internet- und App-Angebote von Radiosendern. In Brandenburg gehen Spotify, Youtube und Amazon Music in der gleichen Reihenfolge ins Ziel, dort liegt die ARD-Audiothek jedoch hinter den Radiosendern insgesamt.

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