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Äthiopien hat vor wenigen Tagen Stoßzähne verbrannt, die zuvor beschlagnahmt worden waren. Wenigen Wochen zuvor hat Kenia das gleiche getan. Einige europäische Staaten haben ebenfalls ihre Elfenbeinvorräte vernichtet.

© imago/Xinhua

Artenschutz: Elefanten und Nashörner leben gefährlich

Die Wildereikrise ist noch lange nicht vorbei. Aber China will zumindest Elfenbeinschnitzereien nicht mehr ins Land lassen.

Die Wilderei kostet jedes Jahr zwischen 20 000 und 25 000 Elefanten in Afrika das Leben. Der Bestand wird noch auf 420 000 bis 650 000 Elefanten geschätzt. Bleibt es bei diesem Tempo der Reduzierung ihrer Zahl, haben die größten Landsäugetiere der Erde kaum noch eine Überlebenschance. Die Lage der Nashörner ist noch dramatischer. In den vergangenen zwei Jahren wurden jedes Jahr rund 1000 vor allem im Süden Afrikas gewildert. Als frei lebende Tiere sind Nashörner schon in ein paar Jahren ausgestorben, wenn es nicht gelingt, den Wilderern das Handwerk zu legen. In Sambia werden die höchstens 20 dort noch lebenden Spitzmaul- und Breitmaulnashörner Tag und Nacht von bewaffneten Rangern bewacht – und trotzdem gelingt es Wilderern immer wieder, ein Nashorn zu töten.

In dieser Woche soll es in Botswana bei zwei Gipfeltreffen darum gehen, wie die Tiere besser geschützt werden können. Am Montag begann ein Gipfel, der überprüfen soll, ob die Beschlüsse des vorhergehenden Gipfels im Jahr 2013 gewirkt haben. Ohne dem Ergebnis vorgreifen zu wollen: Bisher haben die Bemühungen nicht dazu geführt, dass das Tempo der Abschlachterei vermindert worden wäre. Interpol schätzt, dass der Handel mit Elfenbein 165 bis 188 Millionen US-Dollar im Jahr ausmacht. Die Einnahmen mit den Hörnern der Nashörner belaufen sich auf 64 bis 192 Millionen Dollar. Gegen diese Zahlen ist schwer anzukommen.

Das mussten auch die 41 Staaten feststellen, die sich seit dem Wilderei-Gipfel in London dazu verpflichtet haben, Elefanten und Nashörner besser zu schützen sowie den illegalen Handel mit Elfenbein und Nashorn besser zu bekämpfen. Doch das Tempo der Wilderei hat nicht abgenommen. Die wichtigsten Märkte China für Elfenbein und Vietnam für das Horn der Nashörner haben nicht an Dynamik verloren. China zumindest hat Ende Februar ein einjähriges Moratorium für die Einfuhr von Elfenbeinschnitzereien verhängt – nicht aber für Stoßzähne.

Deutschland und Frankreich haben derweil einen Export von legalem Elfenbein, das vor dem Handelsverbot vor 25 Jahren erworben wurde, verboten. Mitte April verhandelt die Europäische Union über ein mögliches Exportverbot für Elfenbein. Die Umweltorganisation Pro Wildlife kritisiert, dass Europa immer noch als Drehscheibe für den Elfenbeinhandel genutzt werden könne.

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