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Ein 95 Kilogramm schwerer Stein und ein 63 Kilogramm schwerer Stein sind bisher die spektakulärsten Funde in der Beta-Hunt-Mine.

© CNW Group/RNC Minerals/promo

Sensationeller Fund in Westaustralien: Es ist alles Gold, was glänzt

In Westaustralien entdecken Bergarbeiter in nur vier Tagen Gold im Wert von fast zehn Millionen Euro.

Zum letzten Mal war der kleine Ort Kambalda, der 630 Kilometer östlich von Perth liegt, im Juli in den Nachrichten gewesen. Damals berichtete der australische Sender ABC, wie der kleine Minenort in Westaustralien verzweifelt um seine Bankfiliale, die letzte Arztpraxis und die einzige Tankstelle des Ortes kämpft, die alle keinen Gewinn mehr abwerfen. In der letzten Volkszählung 2016 war die Bevölkerung auf rund 2500 Menschen gefallen. Die Perspektiven der Bergbaustadt, die in den 1960er und 1970er Jahren boomte, sahen alles andere als rosig aus, nachdem die Nickelminen im Ort eine nach der anderen dichtmachten. Doch das könnte sich jetzt ändern.

Auch die Beta-Hunt-Mine steht zum Verkauf. Auch sie war bisher in erster Linie eine Nickelmine, aber war einmal: Denn in nur vier Tagen wurde in dieser Mine Gold im Wert von mehr als 15 Millionen australischen Dollar (9,2 Millionen Euro) an die Oberfläche gebracht. Darunter sind auch große, goldverkrustete Gesteinsbrocken, die etwa 500 Meter unterhalb der Oberfläche gefunden wurden.

Das größte Exemplar wiegt 95 Kilogramm und es brauchte drei Männer, um es zu stemmen. Es enthält geschätzte 2400 Unzen Gold und ist damit in etwa 4,2 Millionen australische Dollar (2,6 Mio Euro) wert. Der zweite 63-Kilogramm schwere Brocken enthält in etwa 1600 Unzen und ist damit insgesamt um die 2,6 Millionen Dollar (knapp 1,6 Mio Euro) wert.

Der australische Bergmann Henry Dole entdeckte das Gold als Erster. Er hatte am Vortag Löcher in die Wand gebohrt und mit Sprengstoff gefüllt, der abgefeuert wurde, als er sicher an der Oberfläche war. Als er am nächsten Morgen dann zurückkehrte, sah Henry Dole zunächst nichts Ungewöhnliches. „Alles war mit Staub bedeckt, doch als ich den Schmutz abspülte, war da plötzlich überall Gold, soweit man sehen konnte“, erzählte er dem Sender ABC. Er sei seit 16 Jahren Bergarbeiter, aber so etwas habe er noch nie gesehen. „Ich wäre fast umgefallen, als ich es sah“, erklärte er, „wir haben das Gold über Stunden aufgesammelt.“

Der Fund in Kambalda ist einmalig

Auch der Geologe Zaf Thanos bestätigte, dass der Fund in Kambalda einmalig sei. In den meisten Minen könne man Gold höchstens unter der Lupe sehen. Als Geologe würde ihn schon ein Stecknadelkopf großes Stück Gold aufregen. „Aber etwas auf dieser Skala zu sehen, ist einfach phänomenal“, sagte der Wissenschaftler.

Lokale Medien berichteten derweil, dass es unter den Mitarbeitern Gerüchte gebe, dass in den Anfänge der Mine schon einmal solch große Funde gemacht worden seien. Doch da die Goldpreise zu dem Zeitpunkt niedrig gewesen seien, seien sie wenig beachtet worden. Einige Geschichten erzählen sogar von Arbeitern, die Säcke voller Gold vergraben hätten, um höhere Preise abzuwarten.

Das kanadische Unternehmen RNC, dem die Mine in Westaustralien gehört, hat inzwischen Sicherheitsleute engagiert, um die Mine zu bewachen und um das Gold sicher abzutransportieren. Ein großer Teil wird wohl eingeschmolzen und zu Goldbarren gegossen, wobei die beiden großen Goldbrocken in einer Auktion an Sammler verkauft werden sollen.

Trotzdem will RNC an den Plänen festhalten, die Mine zu verkaufen. Bergmann Dole hofft, dass sein Fund die Gemeinde Kambalda dennoch wiederbeleben wird. Es sei kein Geheimnis, dass es eine Weile ziemlich düster ausgesehen habe, sagte er, doch das habe die Stimmung aller wieder gehoben. „Es ist gut für die Stadt und die Mine“, sagte Dole und beteuerte, dass er glaube, es könne noch mehr gefunden werden. „Wenn wir tiefer gehen, glaube ich, dass wir noch mehr finden.“

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