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Schützenpanzer vom Typ Marder sind bereits im Einsatz für die ukrainischen Armee, wie hier in Donezk.

© REUTERS/OLEKSANDR RATUSHNIAK

Auch Flugabwehrsystem Skynex geliefert: Ukraine hat weitere zehn Schützenpanzer Marder aus Deutschland erhalten

Das neueste Paket aus Deutschland umfasst auch Munition. Eine wichtige Lieferung steht jedoch noch aus. Der ukrainische Präsident Selenskyj ruft weitere Länder zu Militärhilfen auf.

Deutschland hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere zehn Schützenpanzer vom Typ Marder und andere Mittel zur Verteidigung geliefert.

Ein zweites Flugabwehrsystem Skynex gehöre ebenso zu dem Paket wie knapp 30.000 Schuss Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard und Munition für das System Iris-T, teilte die Bundesregierung am Montag in Berlin mit.

Das Mitte April zugesagte dritte Flugabwehrsystem vom Typ Patriot stand nicht auf der aktualisierten Liste der deutschen Militärhilfe.

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Weiter wurden 7500 Artilleriegranaten vom Kaliber 155 Millimeter, Munition für den Kampfpanzer Leopard 2 und 3000 Panzerabwehrhandwaffen geliefert.

Die Pionier- und Transportfähigkeit der ukrainischen Armee wurde mit einem weiteren Brückenlegepanzer Biber, einem Pionierpanzer, neun Minenräumpflügen sowie neun Schwerlastsattelzügen M1070 Oshkosh gestärkt.

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Deutschland ist damit dem Volumen nach zweitwichtigster Unterstützer hinter den USA. Im Verhältnis zu Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft leisten Polen, die baltischen Staaten und die nordischen EU-Mitglieder aber Studien zufolge mehr als Deutschland.

Selenskyj braucht Patriots und Granaten

Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine großangelegte russische Invasion ab. Am Dienstag wird der 797. Kriegstag gezählt. Trotz einer Belebung westlicher Rüstungshilfen nach monatelanger Pause leidet das Land weiter unter einem Mangel an Waffen und Munition.

Die täglichen russischen Raketenangriffe, die täglichen Angriffe an der Front könnten gestoppt werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend in seiner Videobotschaft. „Aber dazu ist die ukrainische Armee auf ausreichende Unterstützung durch ihre Partner angewiesen.“

 Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in Kiew.

© IMAGO/ZUMA Wire/Ukraine Presidency

Die Partnerländer verfügten über die Waffensysteme, die die Ukraine dringend brauche, sagte Selenskyj. Dabei nannte er vor allem Patriot-Flugabwehrsysteme aus US-Produktion und Artilleriegranaten vom Kaliber 155 Millimeter.

Neue US-Waffenliefeurngen bereits in der Ukraine

Über die notwendige Waffenhilfe sprach Selenskyj auch mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der ohne öffentliche Ankündigung eine Reise nach Kiew unternommen hatte. Dabei bestätigte er, dass die ersten versprochenen Waffenlieferungen der USA bereits eingetroffen seien. „Doch muss der Prozess beschleunigt werden“, sagte Selenskyj.

Bei den von der Ukraine erwarteten zusätzlichen Patriot-Systemen gebe es keine konkreten Zusagen, wohl aber erste Schritte. Nach monatelanger Blockade war es der US-Regierung von Präsident Joe Biden Mitte April gelungen, ein milliardenschweres Hilfspaket durch den Kongress zu bringen.

Stoltenberg fordert mehr Waffenpakete statt Fokus auf Bündnisziele

Stoltenberg redete den Mitgliedern des Bündnisses ins Gewissen, ihre militärische Unterstützung für die Ukraine weiter auszubauen. „Die Nato-Partner haben nicht das geliefert, was sie versprochen haben“, kritisierte er. Der Mangel an Munition habe den Russen Vorstöße an der Front ermöglicht.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew.

© REUTERS/UKRAINIAN PRESIDENTIAL PRESS SERVICE

Stoltenberg sagte, dass er von Alliierten in Kürze neue Ankündigungen erwarte. „Arsenale können wieder aufgefüllt werden, verlorene Leben können nicht zurückgeholt werden“, sagte der Nato-Generalsekretär.

In der derzeitigen Situation sei es im Zweifelsfall besser, der Ukraine zu helfen, als Bündnisziele für das Vorhalten von Waffen und Munition zu erfüllen.

Wenig Hoffnung auf schnellen Nato-Beitritt der Ukraine

Bei seinem dritten Besuch in Kiew seit Kriegsbeginn dämpfte Stoltenberg aber Hoffnungen der Ukraine auf eine baldige Einladung zur Mitgliedschaft im westlichen Verteidigungsbündnis.

Er sei fest davon überzeugt, dass der Ukraine ein Platz in der Nato zustehe, und er arbeite hart daran, dass die Ukraine Mitglied des Bündnisses werde, sagte der Norweger bei einer Pressekonferenz mit Selenskyj.

Um eine Aufnahmeentscheidung treffen zu können, brauche es allerdings einen Konsens unter den 32 Bündnismitgliedern. Und er erwarte nicht, dass dieser bis zum nächsten Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs im Juli in Washington zustande kommen werde. (dpa)

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