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Assistenzärzte und Fachärzte der British Medical Association (BMA) stehen an einem Streikposten vor dem Queen Elizabeth Hospital, am ersten Tag einer dreitägigen gemeinsamen Arbeitsniederlegung im Rahmen ihres Gehaltsstreits mit der Regierung.

© dpa/Jacob King

Tausende Pfund pro Schicht für Mediziner: Britische Ärztestreiks führen zu Rekordzahlungen

Heute gehen britische Ärzte für bessere Gehälter in den Ausstand. Kurios: Um die Versorgung währenddessen zu sichern, zahlen Krankenhäuser nun bis zu 7900 Pfund für einen Arbeitstag.

Um die Versorgung während Ärztestreiks in Großbritannien aufrechtzuerhalten, haben einige Kliniken an Mediziner Tausende Pfund für eine Schicht bezahlt. Wie die Zeitung „Times“ am Montag berichtete, bezahlte eine neurologische Abteilung in Liverpool im Juni insgesamt 7853 Pfund (9060 Euro) für eine Schicht von unbestimmter Dauer.

Im Juli gab es 6247 Pfund für eine 13 Stunden lange Schicht in der Allgemeinchirurgie im südostenglischen Kent, mehrere Kliniken gaben mehr als 3000 Pfund je Schicht aus. Bis Anfang August beliefen sich die Kosten für Streikschichten demnach insgesamt auf mehr als eine Milliarde Pfund.

Der chronisch unterfinanzierte und unterbesetzte NHS wird seit Monaten immer wieder von Streikwellen erschüttert, die zum historisch hohen Rückstau von OP-Terminen beitragen. Mediziner aus allen Bereichen fordern deutlich höhere Löhne und bessere Bedingungen.

Am Montag legten Fach- und Assistenzärzte erneut für drei Tage die Arbeit nieder. Die Gewerkschaften haben ein Angebot, das auf einer Empfehlung einer unabhängigen Kommission beruht, als zu niedrig abgelehnt. Die konservative Regierung wirft den NHS-Beschäftigten daher „Abzocke“ vor, neue Verhandlungen sind derzeit nicht in Sicht. (dpa)

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