Tagesspiegel Plus
„Kultur ist keine Front“: Debatten zum Krieg und anderen Dringlichkeiten an der Schaubühne
„Postkarten aus dem Osten“ ist ein wichtiges Debattenstück, das die drängenden Fragen nicht umschifft. Etwas weniger steif könnte es sein.
Von Christine Wahl
Kann man in dieser Welt noch Pazifistin sein? Diese Frage stellt sich Maria (Carolin Haupt) im Studio der Berliner Schaubühne. Sie – eine engagierte Lehrerin und seit jeher Gegnerin jedweder Gewaltanwendung bei Konfliktlösungsversuchen – befindet sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine in einem moralischen Dilemma. Und damit ist sie nicht allein in Pavlo Aries und Martin Valdés-Staubers Stück „Postkarten aus dem Osten“, das der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov mit einem ukrainisch-deutschen Ensemble zur Uraufführung gebracht hat.
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