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Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU), 56.

© Jörg Carstensen/dpa

Nach öffentlicher Kritik: Grütters verteidigt umstrittenes Berliner Kunstprojekt „DAU“

Zumutung oder Weltereignis? Kulturstaatsministerin Monika Grütters plädiert für Offenheit gegenüber dem in Berlin-Mitte geplanten Großevent.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hält Kunstfreiheit und „Respekt vor der Autonomie der Künstler und der Kultureinrichtungen“ für unverzichtbar. Grütters äußerste sich in einem Interview mit der Deutschen Welle am Dienstag zum geplanten Kunstprojekt „DAU“, bei dem eine Mauer in Berlin die ehemalige innerdeutsche Grenze nachbilden soll. Zuletzt stellten sich Personen wie Lea Rosh und Michael Cullen mit einem offenen Brief gegen die Verwirklichung. Kritik kam auch von Tagesspiegel-Autor Rüdiger Schaper.

Kunst müsse unbequem sein

Die Politikerin sagte, ein solches Großprojekt könne „natürlich eine Zumutung sein für den einen oder anderen, aber es kann auch ein Weltereignis werden“. Man müsse der Kunst die Möglichkeit einräumen, zu provozieren und unbequem zu sein. Das Projekt stehe unter der Überschrift „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ und solle daran erinnern, wie schlimm Unfreiheit sein könne und dass diese Gefahr bis auf den heutigen Tag nicht gebannt sei. „Es gibt auch in der Nachbarschaft hier in Europa Staaten, die damit anfangen, Künstler und kritische Journalisten mundtot zu machen“, sagte Grütters.

"DAU" will die Auswirkungen eines totalitären Regimes erfahrbar machen

Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Projekt „DAU“ um eine Idee des russischen Künstlers Ilya Khrzhanovsky. Demnach soll zwischen dem 12. Oktober und 9. November in der Mitte Berlins ein ummauertes Stadtareal wiederauferstehen - mit Grenz- und Visakontrollen rund um die Staatsoper Unter den Linden -, um Besuchern die Auswirkungen eines totalitären Regimes erfahrbar zu machen. Das Ende des Kunstprojekts sei für den Tag des Mauerfalls am 9. November vorgesehen. (mit dpa)

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