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Ringo Starr

© Promo

Konzertkritik: Ringo Starr: Fab forever

Ex-Beatle Ringo Starr gab ein Konzert im Berliner Tempodrom..

Auf der Rückwand der Bühne schwebt ein Stern wie ein überdimensionales Windrädchen. Bunte Blumen, bonbonfarbene Lichter. Und alle singen: „We all live in a yellow submarine, yellow submarine, yellow submarine …“ Fröhlich wie auf einem Kindergeburtstag. Nur dass die Kinder im fast ausverkauften Tempodrom überwiegend der Generation 60 plus angehören, und dass ihr freundlicher Animateur kürzlich seinen 71. Geburtstag gefeiert hat.

„Ringo! Ringo! Liverpool! Liverpool!“ rufen sie ihm zu. Er grinst. „Ja, ich weiß: Ich bin Ringo, und ich komme aus Liverpool! Das müsst ihr mir nicht sagen!“ Dann schlenkert er wieder lustig mit den Armen, schlackert mit den Stimmbändern und singt: „The Other Side Of Liverpool“, eine rührende autobiografische Note von seinem letzten Soloalbum „Y Not“ über die andere, die harte Seite von Liverpool, wo er aufgewachsen ist. Bevor er in den Sechzigern zu Weltruhm gelangte, als Schlagzeuger „of this other band I used to be in …“, wie er grinsend sagt. Hätte Ringo Starr nicht einst in „dieser anderen Band“ gespielt, wären heute sicher nicht 3000 Fans hier, um ihn zu hören. Es sind dann auch die Beatles-Songs, die dem Konzert den besonderen Charme verleihen, vielleicht auch eine etwas wehmütige Erinnerung an den Spaß, den Optimismus, die frische Brise, die die Beatles Anfang der Sechziger in die Kinderzimmer einer sonst eher grauen Zeit wehten.

„Boys“, „I Wanna Be Your Man“, „Honey Don’t“, „Act Naturally“, „With A Little Help From My Friends“ sind die Songs, die die Kids von damals auch heute noch am liebsten von Ringo hören. Wegen der Begrenztheit der gesanglichen Fähigkeiten des Schlagzeugers ist der Fundus an Songs, den er einst mit den Beatles sang, damit auch fast schon ausgeschöpft.

Auch ergänzt durch einige der passableren Songs seiner Solokarriere wie „It Don’t Come Easy“, „Back Off Boogaloo“ und „Photograph“ wäre das noch nicht abendfüllend, und so hat sich Ringo schon vor über 20 Jahren das Konzept seiner „All Starr Band“ einfallen lassen: mehr oder weniger namhafte Musiker, die Ringo kompetent rockend begleiten, dürfen mit je zwei ihrer eigenen Songs in den Vordergrund treten. Das macht die Hälfte des zweistündigen Programms aus und ist vorwiegend ermüdender amerikanischer Nullachtfuffzehn-Mainstream-Rock der Siebziger und Achtziger. „I love you all“, sagt Ringo und zu „Give Peace A Chance“ sprintet er davon. Schön, dass er da war. H.P. Daniels

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