zum Hauptinhalt
Ein „Reichsbürger“ in Berlin

© Imago/Snapshot

Auf Drängen der Union: Bundestag beschäftigt sich in Sondersitzungen mit „Reichsbürger“-Razzia

Die Ampel-Koalition hatte zunächst gegen die Sitzungen am Montag argumentiert. Die Union will wissen, ob beschuldigte „Reichsbürger“ womöglich vorgewarnt waren.

Mit den Ermittlungen zu einer mutmaßlichen terroristischen Vereinigung aus der „Reichsbürger“-Szene beschäftigt sich an diesem Montag der Bundestag.

Sowohl der Rechtsausschuss als auch der Innenausschuss werden jeweils zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Auch im geheim tagenden Parlamentarischen Kontrollgremium wollen Abgeordnete Fragen zu dem Fall stellen.

Die Unionsfraktion hatte die Sondersitzungen beantragt. Die Ampel-Koalition hatte zunächst dagegen argumentiert. Zur Begründung hieß es, den Polizei- und Ermittlungsbehörden solle genügend Zeit gegeben werden, um den Sachverhalt aufzuarbeiten.

Zudem habe Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ihre Teilnahme an der nächsten regulären Sitzung des Innenausschusses am Mittwoch angekündigt. Später wurde die Sondersitzung von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas genehmigt.

Die Union will unter anderem wissen, ob Beschuldigte womöglich vorgewarnt waren, so dass sie vor der Razzia eventuell Waffen und andere Beweismittel wegschaffen konnten.

Die Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch 25 Menschen festnehmen lassen, darunter auch frühere Offiziere und Polizeibeamte. 22 der Festgenommenen wirft sie vor, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die das politische System stürzen wollte. Drei Festgenommene gelten als Unterstützer.

Die 23 in Deutschland festgenommenen Beschuldigten sind in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft sprach zudem von 27 weiteren Beschuldigten. „Reichsbürger“ sind Menschen, die die Bundesrepublik und ihre demokratischen Strukturen nicht anerkennen. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false