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Bestatter auf einem Friedhof der massiv betroffenen Stadt Bergamo in der Lombardei.

© Fabio Lo Scalzo/Reuters

Corona-Krise in Italien: 475 Tote an einem Tag – so viele wie nie zuvor

475 Menschenleben hat das Coronavirus in Italien an nur einem Tag gekostet. Das Durchschnittsalter liegt bei 79,5 Jahren.

In Italien sind in den letzten 24 Stunden 475 Menschen an Covid-19 gestorben. Das gab die Zivilschutzbehörde des Landes am Mittwochabend bekannt.

Italienische Zeitungen wiesen darauf hin, dass es selbst in China, wo die Infektionen inzwischen zurückgehen, nie so viele Opfer an einem Tag gab.

Die Zahl der Neuansteckungen stagnierte allerdings. Sie liegt aktuell bei 28.710.

Italien ist nach China das am stärksten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt.

ie aktuellen Zahlen veröffentlicht die „Protezione Civile“ täglich gegen 18 Uhr auf ihrer Website. Demnach sind in den Wochen seit dem ersten bekannten Auftreten der Krankheit im Februar mittlerweile 2978 Menschen an ihr gestorben, als geheilt gelten 4025.

Behördenchef Angelo Borrelli, der zugleich Regierungsbeauftragter für die Bekämpfung der Seuche ist, wies darauf hin, dass auch die Zahl der Geheilten einen Rekordwert erreicht habe.

Bei 70 Prozent der Toten handelt es sich um Männer

In Italien liegt das Durchschnittsalter der an den Folgen einer Coronavirus-Infektion Verstorbenen bei 79,5 Jahren. Bei 70 Prozent der Toten handele es sich um Männer, teilte das italienische Institut für Gesundheit (ISS) am Mittwoch in Rom mit. Die Wissenschaftler stützen sich auf Daten von 2003 der in Italien verstorbenen Corona-Patienten.

707 der in Italien an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorbenen Menschen waren laut der ISS-Statistik zwischen 70 und 79 Jahre alt, 852 zwischen 80 und 89 Jahre. 198 waren älter als 90.

Nur 17 an der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 Verstorbenen seien jünger als 50 gewesen, teilte das ISS mit. Fünf dieser Menschen seien unter 40 gewesen. Es habe sich ausschließlich um männliche Patienten im Alter zwischen 31 und 39 Jahren mit schweren Vorerkrankungen gehandelt, erklärte das Institut.

Nur drei Verstorbene waren ohne Vorerkrankung

Die Wissenschaftler machten rund ein Dutzend Vorerkrankungen aus, an denen die meisten der gestorbenen Covid-19-Patienten gelitten hatten. Am häufigsten waren dies demnach Bluthochdruck, Diabetes sowie koronare Herzkrankheiten.

48,5 Prozent der Patienten hatten laut ISS mindestens drei Vorerkrankungen. 25,6 Prozent weitere litten an zwei chronischen Krankheiten.

Nur bei drei der Verstorbenen war dem Institut zufolge keine Vorerkrankung bekannt. Dies entspricht 0,8 Prozent aller in Italien registrierten Todesfälle.

Im Schnitt vergingen den Wissenschaftlern zufolge acht Tage zwischen dem Auftreten der ersten Corona-Symptome und dem Tod. Als mit Abstand häufigste Symptome nannte das Institut Fieber und Atemnot - dies zeigten der Statistik zufolge rund zwei Drittel aller gestorbenen Patienten. 42 Prozent der später Verstorbenen litten zudem unter Husten. (mit AFP)

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