zum Hauptinhalt
Der Bundesarbeitsminister Hubertus Heil spricht in der Stadthalle Rostock beim Landesparteitag der SPD Mecklenburg Vorpommern.

© IMAGO/BildFunkMV

„Falsch und unfair“: Heil lehnt Anhebung des Renten-Eintrittsalters auf über 67 Jahre ab

Der Arbeitsminister sieht vor allem jene im Nachteil, die nicht so lange arbeiten können. Ihnen drohe eine Rentenkürzung. Deutschland sei im internationalen Vergleich gut aufgestellt.

In der neu aufgeflammten Renten-Debatte hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) eine weitere Anhebung des Eintrittsalters auf über 67 Jahre abgelehnt. „Das Rentenalter noch weiter auf 69, 70 oder 75 zu erhöhen ist falsch und unfair“, sagte Heil der „Rheinischen Post“.

Ein solcher Schritt „würde eine reale Rentenkürzung für viele Menschen bedeuten, die einfach nicht so lange arbeiten können“.

Zudem würde eine weitere Anhebung des Eintrittsalters „zu Lasten der jüngeren Generation gehen, die nach den Babyboomern in Rente geht“, sagte Heil weiter. Dies habe die Ampel-Regierung im Koalitionsvertrag ausgeschlossen. „Das gesetzliche Rentenalter ist im internationalen Vergleich mit 67 Jahren ab 2031 schon sehr hoch“, sagte Heil.

Zudem forderte der Minister die Arbeitgeber auf, mehr Menschen im höheren Alter einzustellen. „Viele Arbeitgeber stellen Menschen über 60 nicht mehr ein. Das ist eine Haltung, die wir uns nicht mehr leisten können.“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich am Wochenende für weniger vorzeitige Renteneintritte ausgesprochen. „Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können“, sagte er - und trat damit eine neue Diskussion auch über das Renteneintrittsalter los.

Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gehen immer mehr Menschen in Deutschland früh in Rente. Gleichzeitig leidet die Wirtschaft unter einem Arbeitskräftemangel.

Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz stellte sich erneut hinter die Forderung von Scholz, für weniger Frühverrentung zu sorgen. In der RTL-Sendung „Nachtjournal Spezial“ sagte er, ab 2025 gingen die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand. „Zu diesem Zeitpunkt spätestens brauchen wir eine Lösung.“ Für eine Rente mit 70 Jahren wollte sich der CDU-Chef aber nicht aussprechen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false