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US-Außenminister Mike Pompeo Anfang der Woche bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

© Mandel NGAN/AFP

Nach Drohnen-Attacken in Saudi-Arabien: Pompeo macht Iran für Angriffe auf Raffinerie verantwortlich

Die Huthi-Rebellen hatten sich zu Drohnen-Attacken in Saudi-Arabien bekannt. Jetzt sagen die USA: „Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen.“

Die US-Regierung macht den Iran für die schweren Drohnenangriffe auf eine Ölraffinerie in Saudi-Arabien verantwortlich. US-Außenminister Mike Pompeo schrieb am Samstag auf Twitter: „Inmitten der Rufe nach Deeskalation hat der Iran jetzt einen beispiellosen Angriff auf die Welt-Energieversorgung verübt. Es gibt keinen Beweis, dass die Angriffe vom Jemen kamen.“ Zuvor hatten sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem benachbarten Jemen ausdrücklich zu den Angriffen bekannt.

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Pompeo forderte alle Nationen dazu auf, die iranischen Angriffe „öffentlich und eindeutig“ zu verurteilen. Die USA würden sicherstellen, dass der Iran für seine Aggression zur Rechenschaft gezogen werde. Das Weiße Haus teilte mit, US-Präsident Donald Trump habe dem saudischen Kronprinzen Mohammad Bin Salman in einem Telefonat „seine Unterstützung für Saudi-Arabiens Selbstverteidigung“ angeboten. Die US-Regierung werde weiter darauf hinwirken, dass die globalen Ölmärkte ausreichend beliefert würden und stabil blieben.

Die Internationale Öl-Agentur hat zuvor die Sorge vor Versorgungsengpässen zu zerstreuen versucht. Die globalen Öl-Märkte seien derzeit gut versorgt, es gebe ausreichend hohe Lagerbestände, teilte die Agentur IEA am Samstag mit. Man stehe im Kontakt mit den Behörden in Saudi Arabien und beobachte die Entwicklung engmaschig.

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, zeigte sich "äußerst besorgt" über die Drohnenangriffe. Auch die "militärische Eskalation" sei sehr "besorgniserregend", erklärte Griffiths am Samstag.

Am frühen Samstagmorgen waren nach Angaben der Regierung in Riad zwei Öl-Anlagen in Saudi-Arabien von Drohnen attackiert worden. Wie die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf das Innenministerium meldete, brachen in den Einrichtungen des Staatskonzerns Aramco in Abkaik und Churais nach den Angriffen Feuer aus.

Ein Stellvertreter-Krieg

Zu den Angriffen im Osten des Königreichs bekannten sich die jemenitischen Huthi-Rebellen. Im Huthi-Fernsehsender al-Massirah war von einer "großen Operation gegen Raffinerien in Abkaik und Churais" die Rede. In den vergangenen Monaten hatten die Huthis, die von Riads Erzfeind Iran unterstützt werden, mehrfach Ziele in Saudi-Arabien attackiert.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den Huthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht.

Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt bereits zehntausende Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. 3,3 Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben, 24 Millionen Menschen aus dem Jemen sind auf Hilfslieferungen angewiesen. Die UNO spricht von der schlimmsten humanitären Krise weltweit.

Saudi-Arabien führt im Jemen eine von den USA unterstützte Militärkoalition an, die gegen die Huthis kämpft. Diese halten große Teile des Nordjemens inklusive der Hauptstadt Sanaa unter Kontrolle. In den vergangenen Monaten hatten die Huthis bereits mehrere Angriffe mit Drohnen auf Ölpipelines und Flughäfen in Saudi-Arabien durchgeführt. (dpa, Reuters, AFP)

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