Joe Biden präsentiert umgestaltetes Oval Office
Der neu gewählte US-Präsident Joe Biden hat am Mittwoch (Ortzeit) kurz nach seiner Amtseinführung einen Blick in das von ihm neu gestaltete Oval Office gewährt.
So ließ er ein Porträt von Andrew Jackson durch ein Porträt von Benjamin Franklin von Joseph Duplessis ersetzen
, wie der Sender CNN und weitere US-Medien berichten. Wie andere Werke, die routinemäßig an das Weiße Haus verliehen werden, scheine das Porträt eine Leihgabe der Smithsonian Institution's National Gallery of Art zu sein, so der Sender.
Trump hatte im November 2017 heftige Kritik auf sich gezogen, weil er Nachfahren der Navajo-Indianer ausgerechnet vor dem Porträt Jacksons, dem siebten Präsidenten der USA in den Jahren 1829 bis 1837, ehrte.
Jackson war berüchtigt für seine Politik der Vertreibung der Indianer aus ihren angestammten Gebieten.
Sie führte zum „Pfad der Tränen“, als rund 17.000 Cherokee-Indianer zwangsweise umgesiedelt wurden. Mehrere Tausend starben auf dem Weg. Die „Washington Post“ berichtet, dass das Franklin-Porträt und ein nahegelegenes Mondgestein-Set Bidens Interesse an der Wissenschaft repräsentieren sollen.
Eine Bronzebüste des lateinamerikanischen Bürgerrechtsführers Cesar Chavez, geschaffen vom Künstler Paul Suarez, wurde ebenfalls hinter Bidens Schreibtisch aufgestellt, so CNN.
Chavez versuchte, das Bewusstsein für die harten Bedingungen von Landarbeitern in den USA zu schärfen und für bessere Löhne zu kämpfen. Die prominente Aufstellung erfolgte am selben Tag, an dem Biden ein Einwanderungsgesetz vorschlug, das es Farmarbeitern ohne Papiere erlauben würde, sofort eine Green Card zu beantragen. Julie Chavez Rodriguez, die Enkelin des Arbeiterführers, ist Bidens Direktorin des White House Office of Intergovernmental Affairs, wie der Sender erläuterte.
Die „Washington Post“ berichtet ferner, dass „Büsten von Rev. Martin Luther King Jr. und Robert F. Kennedy einen Kamin im Büro flankieren“
- in einer offensichtlichen Anspielung auf ihre Bemühungen in der Bürgerrechtsbewegung. Es gebe auch Büsten von Rosa Parks, Eleanor Roosevelt und eine Skulptur von Allan House.
Dem Bericht zufolge finden sich in anderen Teilen des Büros jetzt Gemälde von George Washington, Abraham Lincoln, Franklin D. Roosevelt, Thomas Jefferson und Alexander Hamilton und eine Büste von Daniel Webster,
einem ehemaligen Senator, der die Union verteidigte, enthalten. Eine Büste von Winston Churchill soll dagegen aus der Ausstellung entfernt worden sein.
In den US-Medien wird auf weitere subtile Änderungen der Einrichtung hingewiesen, die auch optisch den Zeitenwechsel deutlich machen sollen.
So wurden Flaggen verschiedener US-Militäreinheiten, die Trump ursprünglich zur Dekoration des Raums hinzugefügt hatte, entfernt.
Biden ließ zudem eine Reihe von Familienfotos aufstellen.