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Alice Weidel, auf dem Weg zur AfD-Bundestagsfraktion Fraktionssitzung AfD-Bundestagsfraktion.

© IMAGO/Bernd Elmenthaler/IMAGO/Bernd Elmenthaler

Mieses Sommer-Zeugnis für die Ampel: SPD hinter AfD nur noch drittstärkste Kraft

Die Mehrheit ist mit der Koalition unzufrieden und der Kanzler verliert an Vertrauen. Seine SPD fällt hinter die AfD.

Wenige Tage nach dem AfD-Erfolg bei der Landratswahl im thüringischen Sonneberg sehen drei von vier Deutschen in der AfD eine rechtsextreme Gesinnung vorherrschend. Entsprechend äußern sich 78 Prozent der Befragten im Politbarometer für ZDF und Tagesspiegel. Ende 2020 hatten 85 Prozent der aller Befragten rechtsextremes Gedankengut in der AfD verbreitet gesehen. Knapp jeder Fünfte (19 Prozent) sieht heute bei der AfD rechtsextreme Einstellungen in der AfD „nicht so weit“ oder „überhaupt nicht“ verbreitet.

AfD als Gefahr für Demokratie? Zwei Drittel sagen Ja.

Unter den AfD-Anhängern sprechen nur 18 Prozent von einer weit verbreiteten rechtsextremen Gesinnung in den Reihen der Partei. Knapp zwei von drei Deutschen (65 Prozent) sehen in der AfD eine Gefahr für die Demokratie in Deutschland. Für die Erhebung hatte die Forschungsgruppe Wahlen in dieser Woche 1379 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Deutschland telefonisch befragt.

AfD zweitstärkste Partei

Wäre an diesem Sonntag Bundestagswahl, würde die AfD zweitstärkste Partei. Sie käme auf 19 Prozent, das ist ein Prozentpunkt mehr als in der Umfrage vor zwei Wochen und der höchste Wert im Politbarometer. Andere Umfrageinstitute hatten die AfD bereits zuvor bei 19 Prozent, teilweise noch höher, taxiert. Bei der Wahl 2021 war sie auf 10,3 Prozent gekommen.

Mehrheit nur für Jamaika

Bei der aktuellen Sonntagsfrage liegt die Union unverändert bei 28 Prozent, die SPD wäre mit 18 Prozent (minus eins) nur noch drittstärkste Partei. Die Grünen liegen bei 16 Prozent, die FDP bei 6 Prozent, die Linke bei 5 Prozent – allesamt unverändert.

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Damit hätte sowohl eine Ampel-Koalition als auch Schwarz-Rot und Schwarz-Grün keine parlamentarische Mehrheit. Reichen würde es hingegen für ein Jamaika-Bündnis. Die nächste Bundestagswahl ist für 2025 geplant.

 49
Prozent der Bürger sagen, Olaf Scholz macht einen guten Job als Kanzler.

Die Bürger bewerten die Leistung der Ampel-Koalition konstant negativ. Auf der Skala von +5 bis -5 („sehr zufrieden“ bis „sehr unzufrieden“) beurteilen die Befragten die Arbeit der Regierungsparteien mit einem Durchschnittswert von -0,6. 56 Prozent äußern sich unzufrieden mit der Ampel-Koalition, da sind so viele wie noch nie in dieser Legislaturperiode. Kanzler Olaf Scholz kommt dabei auf 49 Prozent Zustimmung, vor zwei Wochen waren es 50 Prozent.

Merz hat weniger Zuspruch als Wüst und Söder

Während in den Unionsparteien die Debatte um die Kanzlerkandidatur 2025 Fahrt aufnimmt, muss CDU-Chef Friedrich Merz mit bescheidener Popularität leben. Jeweils 22 Prozent der Befragten sehen als erfolgversprechendsten Unions-Kandidaten Hendrik Wüst, den NRW-Ministerpräsidenten, sowie dessen bayerischen Amtskollegen und CSU-Chef Markus Söder. Nur auf 16 Prozent kommt Merz, gefolgt vom Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (11 Prozent). Nach Einschätzung der eigenen Anhänger hätte die Union die besten Chancen mit Wüst (28 Prozent), gefolgt von Söder (25 Prozent), Merz (22 Prozent) und Günther (10 Prozent).

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