zum Hauptinhalt
Asylbewerber gehen auf dem Gelände der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen in Suhl spazieren.

© dpa/Bodo Schackow

Kein Brandschutz, kein Platz: Thüringer Erstaufnahmestelle nimmt keine Geflüchteten mehr auf

Seit Tagen spitzt sich die Situation in Thüringens größter Landeserstaufnahme zu. Zuletzt lag die Zahl der Geflüchteten in Suhl über der erlaubten Grenze. Nun zieht das Land die Notbremse.

Die größte der Thüringer Landeserstaufnahmeeinrichtungen nimmt vorerst keine Geflüchteten mehr auf. In Suhl ankommende Menschen würden entweder in die kleineren Erstaufnahmestellen Eisenberg und Hermsdorf oder wenn möglich, in andere Bundesländer verteilt, sagte ein Sprecher des Migrationsministeriums am Samstag.

Hintergrund sei die hohe Belastung der letzten Tage in Suhl. Am Freitag waren dort über 1500 Menschen untergebracht. Brandschutzrechtlich erlaubt wären nur 1400. Als Grenze für den Regelbetrieb gilt nach Regierungsangaben die Zahl 800.

Außenansicht der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl.

© dpa/Michael Reichel

Sobald der Brandschutz wieder gewährt ist, sollen neue Menschen aufgenommen werden

Der Aufnahmestopp gelte so lange, bis die Brandschutzgrenze wieder gewahrt sei, sagte eine Sprecherin des Landesverwaltungsamtes. Die Erstaufnahmeeinrichtungen in anderen Bundesländern sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge seien informiert worden. Sie wies darauf hin, dass andere Bundesländer größere Ankerzentren für Flüchtlinge hätten, in denen es wohl noch am ehesten Kapazitäten gebe.

In Thüringen sei wohl die Landeserstaufnahme Hermsdorf noch die nahe liegendste Alternative, da dort erst knapp 400 der offiziell 800 Plätze belegt seien. Allerdings handle es sich lediglich um eine Notunterkunft.

Knapp 830 Menschen seien am Freitag und Samstag nach Hermsdorf verlegt worden oder dafür noch vorgesehen. Außerdem sollen dem Landesverwaltungsamt zufolge am Montag etwa 100 Menschen nach Erfurt verteilt werden. Das Land sucht derweil weiter nach einer Immobilie, die die Unterkunft in Hermsdorf ersetzen soll. Allerdings soll erst Ende Oktober klar sein, ob es tragfähige Angebote gibt. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false