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Brandenburg: DHL stoppt Eildienst in Problemkiezen Mitarbeiter sollen vor Gewalt geschützt werden

Berlin - Der Paketdienst DHL will Expresssendungen in Berliner Problemkiezen künftig nicht mehr zustellen. Unter anderem in Wedding seien Kuriere bedroht und angegriffen worden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch auf Nachfrage.

Berlin - Der Paketdienst DHL will Expresssendungen in Berliner Problemkiezen künftig nicht mehr zustellen. Unter anderem in Wedding seien Kuriere bedroht und angegriffen worden, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch auf Nachfrage. „In wenigen Einzelfällen haben wir uns deshalb entschieden, die Sendung ins nächstgelegene Depot zu liefern.“ Dort könne dann die Identität des Empfängers überprüft werden.

Das sei wichtig, denn in den vergangenen Monaten seien das Unternehmen und seine Kuriere mehr und mehr von Unbekannten betrogen worden. Gegen die Boten sei dabei auch Gewalt angewendet worden.

Kriminelle nutzen Expresssendungen auch deshalb, weil sie genau bestimmen können, wann eine Sendung wohin geliefert werden soll. Sie wissen dann, was in dem Paket ist – häufig Gegenstände, die viel Geld kosten wie Smartphones und Laptops. Wie genau die Kriminellen vorgehen, kommentiert das Unternehmen nicht.

Wie viele Sendungen in Wedding zugestellt werden und wie viele entwendet wurden? Diese Zahlen will DHL nicht veröffentlichen. „Ausnahmefälle“, sagt die Sprecherin. Die Berliner Polizei teilt mit, sie erfasse nicht, ob das Opfer als Kurier oder DHL-Bote gearbeitet habe. Es gebe deshalb keine belastbaren Zahlen.

Privatpersonen würden Expresssendungen ohnehin nur sehr selten erhalten, sagt die DHL-Sprecherin, und seien deshalb kaum betroffen. Pakete werden weiterhin zugestellt.

Neben Wedding würden auch in weiteren Problemkiezen einzelne Sendungen statt zur Haustür ins Depot geliefert. „Bestimmte Bereiche der Stadt sind speziell, auch was die Auslieferarbeit angeht“, sagt die Sprecherin. Welche Bereiche das sind, sagt sie nicht.

Das Unternehmen schule Kuriere, die in diesen Bezirken arbeiten. Vorsichtsmaßnahmen würden ihnen erklärt. Aber offenbar reichen diese nicht mehr aus. „Die Sicherheit der Kuriere ist das Wichtigste“, sagte die DHL-Sprecherin. Deshalb stellt das Unternehmen nun einzelne Expresssendungen „bis auf Weiteres“ nicht zu. Nico Schmidt

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