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Brandenburg: Grundwasser bedroht Bundesrat

Berlin - Der Bundesrat in Berlin bekommt nasse Füße. Seit dreieinhalb Jahren sickert Grundwasser durch den Boden ins Gebäude.

Berlin - Der Bundesrat in Berlin bekommt nasse Füße. Seit dreieinhalb Jahren sickert Grundwasser durch den Boden ins Gebäude. Anfangs waren es nur kleine Schadstellen, inzwischen sind die Fundamente großflächig eingeweicht.

Nun will die Bundesratsverwaltung für 24,4 Millionen Euro den Boden des Kellers mit Spezialbeton versiegeln und die Wände mit Stahlblechen. Auf den Bund werden weitere Kosten zukommen. „Wir haben das gleiche Problem im Finanzministerium und der ehemaligen amerikanischen Botschaft“, sagt Andreas Kübler, Sprecher des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Das Problem ist der gestiegene Grundwasserspiegel. Moderne Bauverfahren machen es nicht mehr nötig, den Pegel abzusenken, zudem gibt es heute weniger private Brunnen im Stadtgebiet. Mehr als 80 Zentimeter ist der Pegel seit dem Jahr 2000 an dem Messpunkt angestiegen, der dem Bundesrat am nächsten liegt.

Die Wasserwerke rund um Berlin könnten zwar mehr Wasser entnehmen, das würde jedoch nur dort, in den Randgebieten, den Pegel senken. In der Innenstadt müsste man Brunnen bauen, die Grundwasser direkt in die Spree leiten. „Das wäre eine immense Verschwendung von Wasser und Geld“, sagt Alexander Limberg, Hydrogeologe bei der Senatsverwaltung für Umwelt. Zudem würde es den Baumbestand und auf Pfählen errichtete historische Bauten wie den Reichstag schädigen. „Wo das Wasser eindringt, wurde einfach falsch gebaut“, sagt Limberg. Denn mit entsprechenden Kosten könnten grundwasserdichte Wannen als Fundament gelegt werden. Laut Andreas Kübler vom Bundesamt für Bauwesen konnte man jedoch in der Renovierungsphase des Bundesrates von 1996 bis 2000 nicht damit rechnen, dass der Pegel eines Tages so ansteigen wird.Martin Schwarzbeck

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