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An einer Hausfassade am Platz der Jugend wurde «... wir kriegen dich» aufgesprüht und später in «... wir lieben dich» übersprüht.

© dpa/Patrick Pleul

Rechtsextremismus in Brandenburg: Empörung über Morddrohungen gegen 16-Jährige aus Eisenhüttenstadt

Kulturinstitutionen solidarisierten sich mit der Jugendlichen. Unterdessen hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Nach rechtsextremen Morddrohungen gegen eine 16-Jährige in Eisenhüttenstadt haben sich Kulturinstitutionen hinter die politische Aktivistin gestellt. Die Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte erklärte am Dienstag in Potsdam, sie verurteile „jede Form rechter Gewalt und Bedrohung“ und solidarisiere sich mit ihrer Projektmitwirkenden. Die Drohungen und andere rechtsextreme Schmierereien waren in der Nacht zum 24. August unter anderem auf Teilen eines Kunstprojekts der Gesellschaft angebracht worden.

Das Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt erklärte, es herrsche Entsetzen über die rechtsradikale, verfassungsfeindliche Straftat. Das Museum stehe für eine offene, demokratische und vielfältige Gesellschaft und verurteile die Tat sowie jede Form rechter Gewalt und Bedrohung auf das Schärfste. Das Wichtigste sei nun, die bedrohte Jugendliche zu schützen. Ihr Engagement sei „von unschätzbarem Wert für die Stadt und für eine offene und demokratische Gesellschaft“.

Eisenhüttenstadt sei eine Stadt, in der die Welt zu Gast sei, betonte das Museum Utopie und Alltag. Dies gelte für die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge ebenso wie für das Museum. Allein in den vergangenen sechs Monaten hätten Menschen aus 37 Nationen das Haus besucht. In dem Fall der Bedrohung der 16-Jährigen und der rechtsextremen Schmierereien ermittelt inzwischen der Staatsschutz. Unter anderem seien 25 Hakenkreuze in roter und schwarzer Farbe gesprüht worden, hieß es bei der Polizei. Eine Spraydose sei sichergestellt worden. (epd)

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