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Sport: Bedingt zufrieden

2:1-Testspielsieg des SVB 03 gegen Stahl Brandenburg mit Licht und Schatten

2:1-Testspielsieg des SVB 03 gegen Stahl Brandenburg mit Licht und Schatten Von Michael Meyer Der zweite Anzug passt (noch) nicht richtig. Das war eine der gravierendsten Erkenntnisse, die Trainer Peter Ränke am Sonnabend aus dem Testspiel des Fußball-Oberliga-Spitzenreiters SV Babelsberg 03 gegen den Verbandsligisten FC Stahl Brandenburg vom Kunstrasenplatz auf dem Sportplatz „Sandscholle“ mit ins Karl-Liebknecht-Stadion nahm. „Hoffentlich bleiben wir in der zweiten Halbserie von größerem Verletzungspech verschont, denn unsere so genannte Breite ist gar nicht so toll“, erklärte er nach dem 2:1 (1:0)-Sieg gegen Stahl und zeigte sich nur bedingt zufrieden. „Spiele wie das heutige sind doch eine Chance, sich zu zeigen und Akzente zu setzen. Aber wenn es nicht reicht, reicht es nicht. Anspruch und Wirklichkeit sind zweierlei. Das musste ich schon im Pokalspiel in Luckenwalde registrieren“, meinte er über die Anschlusskader seines Oberligateams. „Vielleicht entwickelt sich ja der eine oder andere noch, aber viel passieren darf uns ab Februar nicht.“ In Halbzeit eins gegen den FC Stahl lief es vor 300 Zuschauern bis auf die mangelnde Chancenverwertung ganz ordentlich. Da ließ Ränke praktisch seine Stammelf der ersten Halbserie auflaufen, aus der allerdings ein Trio fehlte: Hendryk Lau musste arbeiten, Davor Kraljevic hatte aus familiären Gründen einen freien Tag erhalten und Kostas Pantios steht nach seiner Leistenoperation noch im Aufbautraining. Für Kraljevic rückte Neuzugang Sören Warnick auf die linke Abwehrposition, wo er seine Sache nach einigen anfänglichen Unsicherheiten gut machte, während es vorn Vincenco Lanza Cariccio gegen die kompakt stehende Brandenburger Abwehr mitunter am nötigen Durchsetzungsvermögen fehlte. Und tauchte der 19-Jährige vor Stahl-Keeper Stephan Krüger auf, blieben seine Chancen ungenutzt (15., 20., 37.). Babelsbergs Spiel war vor der Pause stark auf Patrick Moritz zugeschnitten; fast alle Angriffe wurden über den Mannschaftskapitän – der vor einer Vertragsverlängerung mit dem SVB steht – vorgetragen. Moritz knüpf- te im Mittelfeld die Fäden und suchte selbst den Abschluss. Seine Versuche aus 18 Metern (16.), aus vollem Lauf (32.) und per Freistoß über Stahls Abwehrmauer (44.). blieben aber unbelohnt. Lediglich einmal durften die Nulldrei-Fans jubeln. Als Denis Novacic von rechts in den Strafraum eindrang und straff abzog, konnte Krüger den Ball nur prallen lassen, und Andreas Lücke drückte den Nachschuss aus Nahdistanz zum 1:0 in die Maschen (40.). Auf der Gegenseite hatte zuvor Brandenburgs Stürmer Martin Kahl knapp am rechten Torpfosten vorbeigeköpft (30.). „Die Präzision war zwar noch nicht so da, was aber nicht dramatisch ist, denn ich habe gute Ansätze gesehen“, meinte Ränke später zu den ersten 45 Minuten. Mit dem Seitenwechsel wechselte der Coach auch sechs Nulldrei-Kicker aus, die anschließend noch zum Auslaufen eine halbe Stunde durch den Babelsberger Park trabten. Ihre Mannschaft hatte es währenddessen mit stark verändertem Gesicht schwer, die Gäste weiterhin auf Distanz zu halten. Zwar erhöhte Christian Gerstenberger nach guter Vorarbeit Warnicks von links auf 2:0 (58.), doch nur eine Minute später jubelte auch der mitgereiste Stahl-Anhang über das 2:1 des ebenfalls eingewechselten Oliver Herrendorf (59.). Als Nulldrei nur noch zu zehnt auf dem Kunstrasen agierte – Lanza Cariccio musste wegen einer Prellung des rechten Beins vorzeitig raus (67.), Wechselspieler gab es auf SVB-Seiten nicht mehr – und Gäste-Libero Karsten Conrad im eigenen Strafraum Gerstenberger von den Füßen holte (81.), lag das 3:1 in der Luft. Doch Warnick setzte den Elfmeter an den rechten Pfosten (81.). „Ich bin unzufrieden mit meiner heutigen Leistung“, meinte der 1,96-Meter-Mann später und sagte zum vergebenen Strafstoß: „Ich habe in Schönberg immer unsere Elfer geschossen und immer getroffen. Heute habe ich erstmals einen vergeben“ Trainer Ränke plant seinen neuen Abwehrspieler „links oder rechts oder auch mal vor der Abwehr“, erklärte er. „Er muss sich aber erst einmal beweisen und in unsere Spielweise finden. Ich hoffe jedenfalls, in ihm eine weitere Alternative gefunden zu haben, und vielleicht kann er uns ja auch mit seiner Körpergröße voranbringen.“ Von den Anschlusskadern noch am auffälligsten kickte am Sonnabend Christian Gerstenberger, der einmal traf, den Elfmeter herausholte und kurz vor Ultimo nach Vorarbeit Benedikt Löhrs von rechts nur knapp den Stahl-Kasten verfehlte (84.). Seit zwei Wochen trainiert der im vergangenen Sommer vom FSV Babelsberg 74 zu Nulldrei zurückgekehrte Stürmer mit der ersten Mannschaft, „und ich bin jetzt ganz schön kaputt“, gestand er. Seine derzeitige Umschulung zum Kaufmann für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft sowie abendliche Trainingseinheiten haben den 24-Jährigen ordentlich geschafft. „Ich bin früh um halb sechs los und war abends halb neun wieder zu Hause“, schilderte er seine letzten 14 Tage. „Jetzt will ich mal sehen, was das Trainingslager bringt. Mal gucken, wie ich mich da anstelle.“ Babelsberg: Rauch; Bengs (46. S. Moritz), Benthin, Warnick; Novacic, P. Moritz (46. Löhr), Lücke (46. Herber), Kindt (46. Förster); Okuyama (46. Neumann), Röver (46. Gerstenberger), V. Lanca Cariccio.

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