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Die Gerüste vor der neuen Synagoge in Potsdam wurden abgebaut.

© Andreas Klaer/ PNN

Update

Eröffnung Anfang 2024: Keine Gerüste mehr vor der neuen Potsdamer Synagoge

In wenigen Monaten soll das jüdische Gotteshaus an die künftige Betreiberin übergeben werden. Nun wurde die Sicht auf die Fassade freigemacht.

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Wenige Monate vor der Eröffnung des Neubaus der Potsdamer Synagoge in der Schloßstraße sind die Gerüste vor dem modernen Sakralbau in der Nähe des Landtags abgebaut worden. Es herrscht nun freie Sicht auf die Fassade des jüdischen Gotteshauses.

Erfreut darüber zeigte sich via Facebook Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD): „Große Vorfreude. Das Baugerüst vor der Potsdamer Synagoge ist entfernt.“ Ähnlich äußerte sich Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD): „Die neue Synagoge im Herzen unserer Stadt ist fast fertig.“

Die Erleichterung kommt nicht von ungefähr: Um den Bau des Synagogenzentrums auf Kosten des Landes nach Plänen des Architekten Jost Haberland war in der jüdischen Community in Potsdam jahrelang gestritten worden. 2021 schloss das Land mit dem Zentralrat der Juden und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) eine Vereinbarung, die sicherstellen sollte, dass bei Planung, Bau und Betrieb die Interessen der künftigen Nutzer berücksichtigt werden. Baubeginn war im November 2021, das Richtfest wurde im Sommer 2022 gefeiert. Das Land finanziert den Bau mit rund 15,9 Millionen Euro, hieß es damals.

Laut Architekt Haberland soll die Synagoge – trotz aller Sicherheitsstandards – ein offenes Haus sein. Im Erdgeschoss ist ein Café geplant, das für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Das religiöse Zentrum befindet sich im ersten Obergeschoss: Dort liegt der Synagogenraum mit einer Raumhöhe von rund neun Metern. In den weiteren Etagen sind Gemeinde- und Büroräume untergebracht. Auf den Dachflächen entsteht laut Haberland eine Terrasse, die für Gemeindefeste unter freiem Himmel genutzt werden kann.

Sieben Rundbogenfenster betonen den Haupteingang

In der Fassade markiert ein zweigeschossiger Rundbogen den Haupteingang. „Der aus der Fassade herausragende Synagogenraum wird durch sieben Rundbogenfenster betont, von denen sich wie von einem Balkon eine Aussicht in die Stadt bietet“, so Haberland. Die Außenfassade besteht aus sandfarbenen Ziegeln.

Die historische Potsdamer Synagoge wurde nach der NS-Pogromnacht von 1938 zweckentfremdet, 1945 bei einem Luftangriff zerstört und später abgerissen. An ihrem früheren Standort wurde zu DDR-Zeiten ein Wohnhaus errichtet. Dort erinnert eine Gedenktafel an die alte Synagoge. 

Die neue Synagoge soll wie geplant Anfang 2024 eröffnen und an die ZWST, die zukünftige Betreiberin des Gotteshauses, übergeben werden. Das hatten die religionspolitischen Sprecher der brandenburgischen Regierungskoalition - Johannes Funke (SPD), André Schaller (CDU) und Petra Budke,(Grüne) - bereits Ende September mitgeteilt.

Der Bau gehöre zu einer Reihe von Maßnahmen zur Förderung jüdischen Lebens im Land, hatte SPD-Politiker Funke erklärt. Der Synagogenbau zeige, „wie willkommen und wertvoll uns jüdisches Leben in Brandenburg ist“, sagte CDU-Mann Schaller. Grünen-Politikerin Budke dankte der ZWST und dem Zentralrat für ihr Engagement.

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