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Ramazan Günel hat in seinem Salon Hilfsgüter geammelt.

© PNN / Ottmar Winter PNN

Solidarität mit Erdbebenopfern: Potsdamer Frisör sammelt tonnenweise Hilfsgüter für Syrien

Ein Lkw voll Spenden soll Donnerstag oder Freitag die syrische Grenze in der Türkei erreichen. Ramazan Günel berichtet über die Aktion.

Fast 1500 Umzugskarton voller Hilfsgüter hat der Babelsberger Frisör Ramazan Günel für Erdbebenopfer gesammelt. Nach einem Aufruf auf Facebook brachten Menschen Medikamente, Lebensmittel und Babynahrung in seinen Salon in Babelsberg. Vom Ernst-von-Bergmann-Klinikum sei medizinisches Material gekommen, das Potsdamer Autohaus Schachtschneider habe Transporter zur Verfügung gestellt. Mit 16 Fahrten seien die Hilfsgüter nach Leipzig gebracht worden. Dort wurden die Waren auf einen 40-Tonner-Lkw geladen. „Der Transport startete am 18. Februar“, sagt Ramazan Günel.

Weil viele Spenden auch von in Potsdam lebenden Syrern kamen und weil die Hilfe in der syrischen Erdbebenregion bisher geringer sei, sollen die Hilfsgüter dorthin gehen, so Günel. „Dort wird es noch mehr benötigt.“ Das erneute Erdbeben in der Region habe die Not sicher weiter wachsen lassen, vermutet er. Das Geoforschungszentrum in Potsdam meldete, dass es Mittwochmorgen in der Region erneut ein Beben der Stärke 4,4 gegeben habe. Insgesamt wurden bisher mehr als 6000 Nachbeben gezählt.

Am Donnerstag oder Freitag solle der Transport nach mindestens fünf Tagen Fahrt die türkisch-syrische Grenze erreichen, so Günel. Wann die Hilfsgüter bei den Bedürftigen ankommen, sei unklar. Es werde von langen Lkw-Staus an der Grenze und von ausgeraubten Hilfstransporten berichtet. Er hoffe, dass alles klappt. Erst wenn die Ware gut angekommen sei, wolle er über weitere Hilfe nachdenken.

Überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft

Auf jeden Fall sei er überwältigt von der Hilfs- und Spendenbereitschaft. Bis zu 60 Leute hätten ihm im Salon in der Karl-Liebknecht-Straße mit dem Sortieren, Verpacken und Versenden der Waren geholfen, berichtet der 26-Jährige, der Verwandtschaft in Gaziantep in der Erdbebenregion hat.

Auch der Babelsberger Kfz-Meister Ahmet Erol hat zusammen mit seiner Familie Nahrung, Kleidung und Medizin gesammelt und in die türkische Erdbebenregion gebracht. Erol, der durch den Brand seiner Werkstatt selbst erst zu Jahresbeginn einen Schicksalsschlag erlitt, hatte im vergangenen Jahr bereits Hilfskonvois für die Ukraine organisiert. Der Transport in die Türkei ist inzwischen wohlbehalten zurück.

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