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Die Mannschaft des Berliner AK bejubelt das Tor zum 2:0 vom früheren Herthaner Justin Gerlach (verdeckt).

© dpa

4:0-Sieg über Hoffenheim: Berliner AK gelingt Pokalsensation

Der Berliner AK hat den Bundesligisten TSG Hoffenheim mit 4:0 nach Hause geschickt und deren Trainer Markus Babbel die Rückkehr nach Berlin gründlich vermasselt. Der Außenseiter aus Berlin führte bereits zur Halbzeit mit 3:0 und freut sich nun auf die zweite Runde.

In der Halbzeitpause blieb Markus Babbel auf dem Platz. Einsam drehte der Trainer der TSG Hoffenheim im Poststadion seine Runden am Spielfeldrand. Ab und an verlor er mal ein Wort an die Auswechselspieler, sie sich auf dem Rasen aufwärmten. In die Kabine, wo sich seine Profis in der Pause verstecken konnten, wollte Babbel nicht.

Warum auch? Das Pokalspiel zwischen dem Viertligisten Berliner AK und dem Bundesligisten sprach ja schon nach 45 Minuten für sich, sagte alles. 3:0 stand es da bereits für den Außenseiter, rund 3.000 Zuschauer jubelten und staunten. Vor dem Spiel hatten die Berliner ihre Chancen mit höchstens 30 Prozent beziffert.

Es war ja auch ein seltsames Schauspiel, das mit einem Desaster für Hoffenheim endete: 0:4 (0:3) unterlag der ehemalige Hertha-Trainer mit seiner Mannschaft. In Berlin, so scheint es, wird Markus Babbel einfach nicht glücklich. Babbels bitterer Nachmittag begann schon nach drei Spielminuten. Da überwand Metin Camak Torhüter Tim Wiese in dessen Pflichtspieldebüt für Hoffenheim, und der BAK führte 1:0.

Dabei war der ehemalige Bremer Wiese noch einer der weniger schlechten Spieler in einer ganz schlechten Hoffenheimer Mannschaft. Mit einigen Paraden verhinderte Wiese schon in der Anfangsphase sogar einen höheren Rückstand. Das Schussverhältnis lautete nach 30 Minuten 7:2 – zugunsten des Außenseiters.

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Doch dann konnte der Torwart seinen lethargischen Vorderleuten auch nicht mehr helfen. Nach einer guten halben Stunde traf Justin Gerlach nach einem Konter zum 2:0 – das Tor des Berliner Innenverteidigers (!) fiel allerdings aus einer Abseitsposition heraus. Beim nächsten Konter des Regionalligisten lief aber alles regelgerecht: Kevin Kruske schob den Ball an Wiese vorbei – 3:0.

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Wie reagierten die Hoffenheimer und ihr frustrierter Trainer? Mit noch mehr spielerischer Lethargie. Babbel wechselte zwar drei Mal aus und löste die Doppel-Sechs auf – für Weis und Rudy spielten nach der Halbzeit Salihovic und Usami.

Später ersetze Sven Schipplock Roberto Firmino. Doch auch die neuen Kräfte konnten ihre Mitspieler nicht mitreißen. Im Gegenteil, denn nun war auch Wiese angekommen im Hoffenheimer Trauma. Ein Abschlag des Hoffenheimer Torwartes landete auf dem Fuß von Metin Camak und der schoss zurück – allerdings an Tim Wiese vorbei ins Hoffenheimer Tor.

4:0 für den Berliner AK – das Spiel war entschieden, zumal sich die Spieler des Viertligisten weigerten, konditionell nachzulassen. Hoffenheim dagegen versuchte es mit spielerischen Finessen statt mit Kampf: Ein Hackentrick von Schipplock ging allerdings am Berliner Tor vorbei. Es war erstaunlich, dass sich der Bundesligist kurz vor Schluss noch derlei Arroganz erlaubte.

Und nicht nur deshalb war es dann nach 90 Spielminuten besiegelt: Das Desaster für den Bundesligisten und seinen – schon in der Vorsaison – nicht immer unumstrittenen Trainer.

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