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Unerwartete Auszeit. Am Dienstag trennten sich die Eisbären Berlin von Trainer Jeff Tomlinson.

© p-a/dpa

Trainerwechsel: Eine neue Ära bei den Eisbären Berlin

Der Abschied von Jeff Tomlinson beendet bei den Eisbären Berlin eine Epoche: Der familiäre Klub holt sich mit Uwe Krupp Hilfe von außen - und beugt sich den Gesetzen des Leistungssports. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Jan Schröder

Seit Dienstagnachmittag sind die Eisbären Berlin ein anderer Verein. Nicht mehr die über Jahre gewachsene, nach außen so harmonische Großfamilie, als die sich der siebenfache deutsche Eishockeymeister gerne verklärte. Denn mit der Entlassung von Trainer Jeff Tomlinson, als ehemaliger Spieler, Jugend- und Assistenztrainer bei den Eisbären ein Familienmitglied par excellence, und der Verpflichtung von Uwe Krupp beugte sich der Klub schließlich doch den Gesetzen des Leistungssports.

In Berlin hatte man bis dahin gerne die Konkurrenz belächelt, wenn die bei ausbleibendem Erfolg mal wieder einen Trainer gefeuert hatte. Glaubte man doch, nach eigenen Regeln arbeiten zu können – auch noch nach dem enttäuschend frühen Ende der vergangenen Saison. Doch nachdem die Mannschaft in der aktuellen Spielzeit unter Tomlinsons Leitung wieder nur im Tabellenmittelfeld herumdümpelte und dabei zu oft auch noch unansehnliches Eishockey spielte, war die Geduld beim Publikum und in der Führungsetage erschöpft. Das alte Erfolgsmodell ließ sich offensichtlich nicht wiederbeleben. Und mit Krupp, der mit der deutschen Nationalmannschaft und den Kölner Haien jahrelang erfolgreich gearbeitet hatte, war ein Trainer ohne Eisbären-Vergangenheit auf dem Markt, dessen Vita das Risiko rechtfertigte, mit der liebgewonnenen Identität zu brechen.

Uwe Krupp soll nun langfristig eine neue Ära prägen. In der wird das Familiäre eine kleinere Rolle spielen, der sportliche Erfolg aber umso wichtiger sein. Wie bei anderen, ganz normalen Klubs eben auch.

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