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Maximilian Franzreb hat für die Eisbären bisher erst fünfmal in der DEL gespielt. In der neuen Saison könnten ein paar Spiele dazukommen.

© Imago

Eisbären Berlin: Maximilian Franzrebs große Chance

Beim Turnier in Pardubice hat Torwart Maximilian Franzreb "den Unterschied ausgemacht". Steigt er nun vielleicht zum Nachfolger von Petri Vehanen auf?

Im Tor der Eisbären Berlin herrschte in den vergangenen Jahren Ruhe. Dafür verantwortlich war Petri Vehanen, der Finne ließ sich durch nichts beeindrucken und machte oft genug den Unterschied in einem Spiel aus. Der 40-Jährige hat seine Karriere mittlerweile beendet und ein kleines Vakuum auf seiner Position hinterlassen. Wer ihm nachfolgt, ist im Moment noch nicht sicher. Marvin Cüpper galt als natürlicher erster Anwärter, zuletzt war er Vehanens Ersatz bei den Eisbären. Im Moment aber ist Cüpper verletzt und so spielte sich jüngst beim Turnier in Pardubice Maximilian Franzreb in den Blickpunkt.

„Er hat den Unterschied ausgemacht“, lobt Trainer Clement Jodoin seinen Goalie, der drei Spiele in drei Tagen bestritt und dabei nur vier Gegentore kassierte. Franzreb wurde zum wertvollsten Spieler gewählt und hatte maßgeblichen Anteil am Turniersieg gegen namhafte Gegner unter anderem aus der russischen Liga.

Franzreb hat die Gunst der Stunde genutzt und seine Ansprüche auf mehr als nur die Rolle des zweiten Torhüters geltend gemacht. „Es ist ein offener Konkurrenzkampf um die Nummer eins und ich denke natürlich, dass ich da jetzt näher herangekommen bin“, sagt der 22-Jährige Bad Tölzer.

2016 kam Franzreb nach dem Aus für die Freezers aus Hamburg nach Berlin. Für die Eisbären bestritt er in den vergangenen beiden Saisons aber nur fünf Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Zumeist war er beim Kooperationspartner in Weißwasser im Einsatz, wo er zum absoluten Leistungsträger reifte. Bei den Lausitzern ist die Sorge nun jedoch groß, dass ihnen Franzreb in dieser Saison abhanden kommt. Erst recht nach solchen Auftritten wie zuletzt in Pardubice. Franzreb ist mit einer Förderlizenz ausgestattet und kann damit sowohl bei den Eisbären als auch in Weißwasser spielen. Im Moment spricht mehr für Berlin.

Mit seiner Gelassenheit erinnert Franzreb ein bisschen an Petri Vehanen

Ob es für die Position des Stammtorwarts reicht? „Das ist im Moment schwer zu sagen, weil Marvin Cüpper ja verletzt ist“, sagt Trainer Jodoin. Aber: „Maxi hat in Pardubice natürlich viel Selbstvertrauen gewonnen.“ Körperlich ist Franzreb dem eher schmächtigen Cüpper sogar leicht voraus. Er ist mit 1,83 Meter etwas größer und mit fast 100 Kilogramm auch deutlich schwerer. Das sind gute natürliche Voraussetzungen, um sich auf der Torwartposition zu behaupten.

Dann ist da noch die Gelassenheit, mit der Franzreb durchaus ein wenig an Vehanen erinnert. Von dem hat auch Cüpper zuletzt viel gelernt, Franzreb scheint die Ruhe aber ähnlich wie dem großen Finnen angeboren zu sein. Auch sein Torwartspiel ist meist frei von Hektik.

„Er ist ruhig und solide und bringt viele wichtige kleine Dinge mit“, sagt Jodoin. Franzreb selbst weiß um die Chance, die sich ihm jetzt bietet – auch weil Konkurrent Cüpper noch verletzt ist: „Das Ziel ist, in der kommenden Saison so häufig wie möglich zu spielen“, sagt Franzreb, betont aber: „Das gilt natürlich genauso für Marvin.“

Zunächst aber könnte Maximilian Franzreb die Nase vorn haben, Cüpper fehlte auch am Dienstag noch beim Eistraining und schon am Freitag kommender Woche steht in der Champions Hockey League das erste Pflichtspiel gegen den EV Zug an. Bisher stand bei den Eisbären hinter der Torwartposition das größte Fragezeichen. Die jetzt absolvierten Testspiele eröffnen dem Trainerteam nun ganz neue Möglichkeiten. Und wenn hinten auf dem Eis auch weiterhin Ruhe herrscht, wären das sicher nicht die schlechtesten Aussichten für die neue Saison.

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