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Kristina Vogel bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach ihrem Trainingsunfall.

© dpa

Erster Auftritt nach Trainingsunfall: Kristina Vogel: Ein Moment zum Innehalten

Der erste öffentliche Auftritt der Kristina Vogel ist ein großes mediales Ereignis. Der Moment hat aber auch Ruhe verdient - ein Kommentar.

Heute äußert sich Kristina Vogel nach ihrem schlimmen Unfall zum ersten Mal bei einem öffentlichen Auftritt. Was ihr passiert ist, weiß die Öffentlichkeit aber längst, seit die nun querschnittsgelähmte ehemalige Radfahrerin dem "Spiegel" in einem langen Interview ihren Gesundheitszustand offenbart hat. Trotzdem umwabert die Pressekonferenz von Vogel im Vorfeld eine Aufgeregtheit, wie es sie sonst nur im großen Fußball vor oder nach ganz wichtigen Spielen gibt. Die „Bild“ verspricht sogar „die Pressekonferenz im Livestream“ und „tickert die wichtigsten Aussagen“. Ist das nicht, vorsichtig formuliert, etwas übertrieben?

Ja und nein. Ja, weil die Geschichte von Kristina Vogel eine lange Geschichte werden soll, da kommt es nicht auf Sekunden, sondern mehr auf Einordnung und Zukunft an, bei den Aussagen und dann eben im folgenden Alltag der Sportlerin. Nein, weil es inzwischen Usus ist, alles und jeden live zu begleiten, wenn möglich. Auch hier an dieser Stelle. Kommt ja auch gut an und macht ja auch Sinn, nicht einen Tag später mitzuteilen, dass Hertha BSC ein Tor geschossen hat.

Trotzdem ist so ein Auftritt wie der von Vogel auch ein Moment zum Innehalten. Sensationslust und Quote mal hinten angestellt: Es ist eine bis jetzt tragische Geschichte, die bei aller Traurigkeit am Ende doch Mut machen könnte. Den vielen Menschen, die ein ähnliches Schicksal wie Vogel haben und für die sich – logisch, weil sie nicht in der Öffentlichkeit stehen - keiner die Mühe machen würde, einen Liveticker aufzusetzen.

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