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Eine Runde weiter. Jule Niemeier ist in Fahrt.

© Imago/Hasenkopf

Letzte deutsche Spielerin bei den US Open: Jule Niemeier rauscht in die dritte Runde

Jule Niemeier überzeugt auch in der zweiten Runde bei den US Open und schlägt Favoritin Julija Putinzewa klar.

Jule Niemeier breitete ihre Arme aus und zeigte dem Publikum dann die Siegerfaust: Nachdem die 23-Jährige schon vor zwei Monaten in Wimbledon mit dem Viertelfinal-Einzug überrascht hatte, setzt sie auch in New York ihre erfolgreiche Reise fort.

Niemeier besiegte in der zweiten Runde am Donnerstag die in der Weltrangliste um 70 Plätze besser platzierte Julija Putinzewa aus Kasachstan dank Nervenstärke und soliden Grundschlägen mit 6:4, 6:3. Am Samstag spielt die Dortmunderin gegen die Chinesin Zheng Qinwen um den Achtelfinal-Einzug. Dort könnte es zu einem Duell gegen die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek aus Polen kommen.
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„Ans Achtel- oder Viertelfinale denke ich noch gar nicht. Heute bin zufrieden und glücklich“, sagte Niemeier bei Eurosport. Nach dem schwachen Start habe sie sich „extrem gut“ auf dem Platz gefühlt. Auch Bundestrainerin Barbara Rittner war zufrieden: „Sie ist ruhig geblieben, hat ihr Spiel durchgezogen und absolut verdient gewonnen.“

Niemeier ist die einzig verbliebene deutsche Tennisspielerin beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres. Bei den Männern stand erstmals seit 38 Jahren kein deutscher Profi in der zweiten Runde des Hartplatzturniers im Flushing-Meadows-Park. Aufgrund der Startabsagen des nicht ganz fitten Olympiasiegers Alexander Zverev und der schwangere Angelique Kerber sowie des Lospechs waren die Erwartungen im deutschen Lager aber ohnehin sehr gering gewesen.

Gegen die gebürtige Russin Putinzewa, die seit 2012 für Kasachstan startet und die Niemeiers Trainer Christopher Kas als „Verteidigungs-Künstlerin“ bezeichnete, hatte die Deutsche zunächst Probleme. Doch nach einem 0:3-Rückstand im ersten Satz fand Niemeier deutlich besser zu ihrem Rhythmus und knüpfte an ihre starke Leistung aus dem Auftaktsieg gegen die frühere Australian-Open-Gewinnerin Sofia Kenin an. Mit ihrer Dynamik und Schlaghärte brachte sie die erfahrenere Putinzewa zur Verzweiflung

Putinzewa, die laut Kas immer wieder „für das ein oder andere Mätzchen“ gut ist, half auch ein medizinisches Time-Out zur Behandlung eines eingerissenen Fingernagels nichts. „Ich wusste, dass sie sehr giftig auf dem Platz sein kann“, sagte Niemeier: „Mich hat das aber nicht wirklich beschäftigt, dass sie zwei, drei Mal den Schläger geworfen hat. Sie war für ihre Verhältnisse noch relativ ruhig.“

Niemeier steht erstmals in ihrer Karriere im Hauptfeld der US Open, es ist erst ihr drittes Grand-Slam-Turnier. Durch die beiden Auftaktsiege wird Deutschlands Tennis-Hoffnung in der Weltrangliste vom aktuellen Platz 108 einen großen Sprung nach vorne machen.(dpa)

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