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Sport: Jung, dynamisch, Ersatzspieler

Herthas Trainer Falko Götz setzt zum Rückrundenstart gegen Hannover eher auf gestandene Profis

Berlin - Solomon Okoronkwo hat eine ziemlich deutliche Vorstellung davon, wie seine Karriere einen erfolgreichen Anfang nehmen könnte. Der Stürmer aus Nigeria ist erst 18 Jahre alt, steht seit Sommer bei Hertha BSC unter Vertrag, und die sportliche Leitung ist von seinen Anlagen mehr als begeistert. Doch bisher ist Okoronkwo erst fünfmal für den Berliner Fußball-Bundesligisten zum Einsatz gekommen, ein Tor hat er noch nicht erzielt. Falko Götz, Herthas Trainer, glaubt, dass der junge Stürmer nur etwas mehr Spielpraxis benötige. Okoronkwo selbst sagt: „Ich brauche ein Tor, dann schaffe ich den Durchbruch.“

Am Samstag gegen Hannover 96 (15.30 Uhr im Olympiastadion) wird Okoronkwo jedoch wohl weder Spielpraxis bekommen, noch die Chance, Tore zu schießen. Die Frage, ob Okoronkwo von Anfang an spielt oder Nando Rafael, wird Götz wahrscheinlich mit einem eindeutigen Marko Pantelic beantworten. Obwohl Herthas Trainer in der Vorbereitung intensiv das System mit zwei Stürmern geübt hat, tendiert er dazu, beim 4-3-2-1 zu bleiben. Darauf deuten die letzten Trainingseinheiten dieser Woche hin. „Wir trainieren in Zielrichtung Spiel“, sagt Götz. Anstelle der jungen Okoronkwo und Rafael (21) rückt wahrscheinlich Ellery Cairo (27) in die Mannschaft.

Weder Okoronkwo noch Rafael haben in der Vorbereitung überzeugt. Im letzten Testspiel vor dem Rückrundenstart, beim 2:5 gegen den 1. FC Nürnberg, gehörte Rafael nicht einmal zum Kader. „Ich hoffe, dass das zu mehr Initiative und zu noch mehr Einsatz bei ihm führt“, sagt Götz. Mit seiner Entscheidung für das 4-3-2-1- System kommt er aber auch dem Wunsch der Mannschaft entgegen, die eher die bewährte Taktik mit einer Spitze und einem breiten Mittelfeld dahinter bevorzugt. Für diese Variante hat sich vor allem Mittelfeldspieler Yildiray Bastürk stark gemacht. Nando Rafael, der Stürmer, vertritt nur eine Minderheitenmeinung, und das vor allem aus eigener Betroffenheit: „Als einziger Stürmer ist es ganz schwer, da vorne alleine was zu machen. Zwei können für mehr Gefahr sorgen.“ Gegen eine neue Taktik spricht jedoch die Macht der Gewohnheit. „Das 4-3-2-1 ist relativ gut eingespielt“, sagt Götz.

Beim 2:5 gegen Nürnberg hat Götz beide Varianten geprobt. In der ersten Halbzeit spielte er mit zwei Stürmern, in der zweiten mit einem. „Die erste Halbzeit haben wir nur 0:1 verloren“, sagt Manager Dieter Hoeneß. „Die Niederlage hatte mit der Taktik nichts zu tun. Da ging es um andere Dinge.“ Bei der Aufstellung für das Spiel gegen Hannover wird sich Götz eher von dem Gedanken leiten lassen, möglichst viel Erfahrung aufs Feld zu schicken. Für den verletzten Josip Simunic rückt wohl nicht der ungestüme Alexander Madlung (23) ins Team, sondern der solide Oliver Schröder (25). Von der guten Nachwuchsarbeit, für die Hertha sich rühmt, wird am Samstag wenig zu sehen sein: Wahrscheinlich steht dann in der Anfangself mit Malik Fathi nur ein Spieler, der jünger als 25 ist. sth

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