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Endlich wieder spielen. Beim Niederländischen Meister PSV Eindhoven kam Derrick Luckassen zuletzt nicht mehr zum Einsatz.

© imago/Pro Shots

Neuzugang bei Hertha BSC: Derrick Luckassen: der nächste Kombispieler

Der Niederländer Derrick Luckassen hat am Mittwoch sein erstes Training für Hertha BSC bestritten - und gleich Trainer Pal Dardai beeindruckt.

Von Johannes Nedo

Bei Pal Dardai hat Derrick Luckassen schon einen beachtlichen ersten Eindruck hinterlasssen. „Sein Oberkörper ist so durchtrainiert wie der von Salomon Kalou – wir haben jetzt also zwei Topmodels in der Mannschaft“, sagte der Trainer von Hertha BSC zum neuesten Neuzugang des Fußball-Bundesligisten. Ansonsten hielt sich Dardai am Mittwochvormittag mit ausführlichen Analysen zu dem niederländischen Abwehrspieler zurück. Was auch nicht verwundert, schließlich absolvierte Luckassen am Mittwoch seine ersten beiden Trainingseinheiten bei seinem neuen Arbeitgeber. Am Dienstagabend hatte Hertha mitgeteilt, den Verteidiger für ein Jahr vom Niederländischen Meister PSV Eindhoven auszuleihen – plus Kaufoption.

Warum die Berliner sich für Luckassen entschieden haben, konnte Dardai dann jedoch ganz genau erklären: Es liegt an der Variabilität des 23-Jährigen. „Wir wollten einen Kombispieler“, betonte der Ungar. „Er kann Innenverteidiger spielen, auf der Sechserposition im defensiven Mittelfeld und als rechter Verteidiger.“ Dardai hält viel von solchen Spielertypen, die sich auf mehreren Positionen gut zurechtfinden. Wie auch Niklas Stark, Fabian Lustenberger oder Jordan Torunarigha.

Vor allem erhofft sich Dardai mit Luckassen also mehr Flexibilität im Team, wobei er bei dem Niederländer auch die Fähigkeiten ausgemacht hat, die er generell von einem guten Verteidiger erwartet. „Man sieht, dass er richtig schnell ist, auch seine Zweikampfführung ist in Ordnung“, betonte er. Ob all das Luckassen aber gleich einen Platz im Kader für das nächste Bundesligaspiel am Sonntag beim FC Schalke 04 verschafft, wollte Dardai noch nicht sagen. Allerdings dürfte Luckassen seine Chancen erhalten. „Er ist ein positiver Junge. Außerdem habe ich mit Holländern immer gute Erfahrungen gemacht“, sagte Dardai.

Luckassen will vor allem mehr spielen

Bei Hertha trifft Luckassen, der auch die ghanaische Staatsbürgerschaft besitzt, auf zwei weitere Landsmänner: Karim Rekik und Javairo Dilrosun. Mit Rekik spielte er schon in der niederländischen U 21 zusammen. Auch am Mittwoch hielt sich Luckassen beim Training oft in der Nähe von Rekik oder Dilrosun auf. Gegenüber den Journalisten äußerte er sich allerdings noch nicht, dafür veröffentlichte Hertha BSC auf der Vereinsinternetseite ein Interview mit ihm. Darin sprach er nicht nur darüber, dass sein Vater gerne die Krimi-Serie „Derrick“ geschaut hat („Er mag den Namen, ich denke, er hat ihn mir nicht nur wegen der Serie gegeben“). Luckassen beschrieb auch seine Spielweise: „Ich denke, dass ich mit und gegen den Ball ganz gut bin: Denn ich habe eine gute Technik, ein ordentliches Passspiel und bin durch meine Physis auch ziemlich stark und explosiv.“

Bei Hertha erhofft sich Luckassen nun mehr Einsatzzeiten als bei seinem ehemaligen Klub PSV. „Am Anfang habe ich in Eindhoven viel gespielt, dann haben wir verloren und der Trainer hat andere Pläne aufgestellt. So entstand für mich eine unbefriedigende Situation“, sagte er im Hertha-Interview. „Ich bin jung und will einfach nur spielen.“

Auf seiner ersten Auslandsstation will sich Luckassen auch in diesem Punkt an seinem Landsmann Rekik orientieren. Der ebenfalls 23-Jährige, der im vergangenen Jahr von Olympique Marseille gekommen war, wurde in Berlin schnell zum Stammspieler. „Karims Entwicklung ist natürlich ein gutes Beispiel für mich“, sagte Luckassen. Wenn er Dardai auch fußballerisch weiterhin beeindruckt, könnte das vielleicht klappen.

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