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Stabile Seitenlage. Toptorschütze Johannes Golla liegt schön in der Luft und wird dafür auch von seinen brasilianischen Gegenspielern bewundert.

© Petr David Josek/Reuters

Trotz 31:24-Sieg gegen Brasilien: Deutsche Handballer verpassen WM-Viertelfinale

Schon vor dem Spiel gegen Brasilien stand fest, dass Ungarn und Spanien das Viertelfinale erreichen. Die deutsche Mannschaft tröstete sich mit einem Sieg.

Kleines Trostpflaster für Deutschlands Handballer: Nach dem verpassten Viertelfinale hat die DHB-Auswahl mit einem klaren 31:24 (16:12) gegen Brasilien ihren ersten Hauptrundensieg bei der Weltmeisterschaft gelandet. Obwohl das vorzeitige WM-Aus schon vor dem Anpfiff besiegelt war, zeigte das Team von Bundestrainer Alfred Gislason am Samstagabend in Kairo eine engagierte Vorstellung und rückte in der Gruppe I mit 4:4 Punkten auf Rang drei vor. Bester deutscher Werfer war Johannes Golla mit sieben Toren.

„Ich bin sehr zufrieden mit den Jungs“, lobte Gislason. „Es war nicht einfach, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Aber sie haben das gut gemacht.“ Für Kapitän Uwe Gensheimer war dies Ehrensache: „Wir haben ja auch den Adler auf der Brust, deshalb wollten wir mit einem Sieg hier rausgehen.“

Kurz bevor die deutsche Mannschaft zum Warmmachen auf das Parkett ging, hatte Ungarn durch ein 30:26 (16:10) gegen Polen die ohnehin nur leisen Hoffnungen auf ein Handball-Wunder zerstört. „Klar haben wir uns alle informiert“, berichtete Gensheimer über den emotionalen Tiefschlag. Mit 8:0 Punkten steht Ungarn wie Europameister Spanien (7:1) definitiv in der K.o.-Phase.

Zuletzt hatte Deutschland 2017 ein WM-Viertelfinale verpasst. Damals scheiterte das DHB-Team bei der Endrunde in Frankreich im Achtelfinale an Katar. Der bisher letzte Medaillengewinn bei einem Großereignis gelang den deutschen Handballern bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio mit Bronze. „Das von uns ausgerufene Ziel ist in der Tat verfehlt worden“, bilanzierte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.

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Dennoch riss sich der EM-Fünfte des Vorjahres gegen Brasilien zusammen. Von Beginn an bestimmte Deutschland die Partie. Nach einem gelungenen Start und einer 7:2-Führung schlichen sich zwar einige Fehler ein. In Verlegenheit geriet das DHB-Team aber nie.

Großen Anteil daran hatte Torwart Johannes Bitter, der mit zahlreichen Paraden ein starker Rückhalt war. Der 38-Jährige parierte in der ersten Halbzeit 39 Prozent der Würfe und zeichnete sich auch nach dem Wechsel öfter aus. „Das war eine sehr gute Leistung“, lobte Gislason. Stammtorwart Andreas Wolff saß dagegen nach seinen zuvor durchwachsenen Auftritten nur auf der Tribüne, von wo er seine Teamkollegen anfeuerte. Ersetzt wurde er durch Silvio Heinevetter, der in der Schlussphase noch für einige Minuten zum Einsatz kam.

Im Angriff lief ebenfalls einiges besser. Aus dem Rückraum sorgten vor allem Julius Kühn (5), Philipp Weber (5) und Kai Häfner (4) für Gefahr. Auch Kapitän Uwe Gensheimer wusste zu gefallen und brachte seine vier Versuche ausnahmslos im Tor unter. Stärkste Offensiv-Waffe war aber Kreisläufer Golla. Der 23-Jährige vom deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt kam ebenfalls auf eine hundertprozentige Trefferquote. (dpa)

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