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Ins Straucheln geraten. Die Eisbären finden in dieser Saison einfach keinen Rhythmus.

© Imago

Eisbären Berlin hadern weiter mit sich: "Wir machen Fehler wie Neunjährige"

Nach der bitteren Niederlage gegen die Hamburg Freezers müssen sich die Eisbären Berlin am Sonntag gegen Krefeld steigern. Vor allem mehr Konzentration ist nötig, wenn der Abstand zu Platz zehn nicht weiter anwachsen soll.

"Wir müssen unsere Fehler abstellen, sonst werden wir kein Spiel mehr gewinnen", sagte Eisbären-Stürmer Daniel Weiß unmittelbar nach der 4:7-Niederlage gegen die Hamburg Freezers am Freitagabend. Die Berliner hatten sich zuvor wie so oft in den vergangenen Wochen durch haarsträubende Patzer in der Defensive selbst um den Lohn ihrer Arbeit gebracht. „Wir schießen uns selbst in den Fuß“, sagte Aushilfskapitän Travis Mulock, „wir machen Fehler wie Neunjährige.“

Auch nach der Übungseinheit am Samstag konnte Trainer Jeff Tomlinson noch den Kopf schütteln über das, was einige seiner Spieler am Vorabend geboten hatten. „Kindergartenfehler“ seien das gewesen, sagt er. Aber das Grundproblem seiner Mannschaft sieht er nicht in der Abwehr: „Wir schießen in dieser Saison zu wenig Tore. Dadurch fehlt uns die Selbstsicherheit der vergangenen Jahre.“ Früher habe die Mannschaft gewusst, dass sie Konter des Gegners riskieren könne. Sie sei eben fest davon überzeugt gewesen, selbst immer ein Tor mehr schießen zu können.

Diese Gewissheit, die in der Liga gefürchtete Eisbärenmentalität, ist angesichts der geringen Trefferzahl in der laufenden Saison verloren gegangen. „Dadurch entwickeln viele Spieler einen falschen Ehrgeiz“, sagt Tomlinson. Sie wollten ihren Kollegen in kritischen Situationen helfen, vernachlässigten darüber ihre eigentlichen Aufgaben in der Defensive – „und so entstehen blöde Fehler“. Die versucht der Trainer seiner Mannschaft nun so schnell wie möglich mit Videoanalysen abzugewöhnen.

Denn gerade für das Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine (17.45 Uhr, live bei Servus TV) verheißt die jüngste Fehlerflut vor dem eigenen Tor nichts Gutes. Obwohl Krefelds Nationalspieler Daniel Pietta verletzt ausfällt und die bislang erfolgreichste Angriffsreihe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) damit vorerst gesprengt ist, stehen beim Tabellendritten mit Adam Courchaine und Kevin Clark immer noch die beiden Führenden in der Scorerwertung der DEL auf dem Eis.

„Das sind Spieler, die alles können“, sagt Tomlinson, „sie sind technisch stark, spielen gefährliche Pässe auf engem Raum – und sie sind torgeil.“ Genau das also, was seine Mannschaft in dieser Saison zu oft vermissen ließ.

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