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Großes Angebot: Filialketten, Einzelanbieter und reine Onlineshops kämpfen um Kunden.

© Robert Günther/dpa

Stiftung Warentest zum Brillenmarkt: Berliner Optiker schlägt Fielmann

Die Stiftung Warentest hat zwölf Augenoptiker getestet. Fielmann, Apollo und Mister Spex sind befriedigend. Sieger ist der Berliner Optiker Wittig.

Der Brillenmarkt ist hart umkämpft. Große Ketten wie Fielmann und Apollo treten gegen reine Online-Anbieter wie My-Spexx.de oder Lensbest an, der einstige Online-Shooting-Star Mister Spex arbeitet mit Optikern vor Ort zusammen und verbindet so beide Welten. Und dann sind da noch die kleinen Augenoptiker, Einzelkämpfer, die versuchen, gegen die Großen zu bestehen.

Stiftung Warentest hat zwölf Anbieter getestet

Die Stiftung Warentest hat jetzt untersucht, wo Kunden am besten bedient werden. Die gute Nachricht: Die meisten Brillen waren gut bis sehr gut gefertigt. Auch die Sehtests meisterten fast alle geprüften Optiker gut. Probleme gibt es hier allerdings bei reinen Onlineanbietern. Während Mister Spex Sehtests bei Optikern vor Ort durchführen lässt, mit denen das Internetunternehmen zusammenarbeitet, müssen Kunden von Lensbest oder My-Spexx.de die Werte aus ihrem Brillenpass heraussuchen und ihre Pupillendistanz - die Strecke von der Nasenwurzel zur Augenmitte - selbst messen, damit die Brille später richtig sitzt. Die schlechte Nachricht: Bei der Feinanpassung schwächelten nicht nur die Webstores, sondern auch die großen Filialketten. Im Test waren die sechs größten Augenoptikerketten und sechs weitere Anbieter, davon vier Webshops mit und ohne stationäre Unterstützung sowie zwei Einzeloptiker in Berlin.

Nur ein Optiker war gut

Ergebnis: Nur ein Optiker wurde von den Testern mit "gut" bewertet, nämlich Andreas Wittig aus Berlin. Der zweite Einzeloptiker aus der Hauptstadt, Kindt Augenoptik, verfehlte diese Note knapp und kam auf ein "Befriedigend". Unter den großen Ketten lagen Fielmann, Apollo und Matt vorne, allerdings jeweils nur mit einem befriedigenden Urteil. Die schlechtesten Anbieter im Test waren die nur "ausreichenden" Onlineanbieter Lensbest und My-Spexx.de. Eine Sehprüfung findet bei ihnen nicht statt, gleiches gilt für die fachmännische Anpassung der Sehhilfen.

Keine Gleitsichtbrille aus dem Internet

Wer eine Gleitsichtbrille braucht oder eine für den Arbeitsplatz, der wird mit einer Brille aus dem Internet vermutlich nicht glücklich, kritisiert Projektleiterin Katrin Andruschow: „Wenn es komplex wird, ist der Gang ins Geschäft ratsam.“ Nur ein Optiker vor Ort kann Parameter wie die Pupillendistanz genau bemessen – sie ist wichtig für die Zentrierung, also dafür, dass man optimal durch die Gläser hindurchsehen kann. Bei einer Brille, die man in einem reinen Onlineshop bestellt, kann das gehörig ins Auge gehen. Denn es ist nicht leicht, mit Hilfsmitteln wie einer ausgedruckten und ausgeschnittenen Messschablone die Millimeter abzulesen. Und aus einer guten Anpassung des Gestells wird zu Hause auch nichts.

Große Preisunterschiede

Allerdings sind die Preise der Onlineanbieter oft deutlich niedriger als die der Konkurrenz. Für eine Gleitsichtbrille bezahlten die Tester bei My-Spexx.de 235 Euro, bei Fielmann 520 Euro und im Optikergeschäft Kindt 570 Euro.

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