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Pastellfarbene Tische, hohe Hocker, originelle Lampen: Das "Auf die Hand" hat ein schönes Ambiente.

© promo

Berliner Imbisse im Test: Hier gibt es gesundes Fast Food

Kohlrabisuppe und Himbeer-Mohn-Kuchen: Im "Auf die Hand" kann man guten Gewissens Fast Food schaufeln. Endlich!

Und plötzlich ging die Sonne auf. Natürlich nicht in echt. Es war einer jener zahllosen gruseligen Tage im April, die fieser waren, als der April erlaubt. Da leuchteten die Tulpen sonnengelb auf dem Tisch, der ganze große Raum mit den hohen Fenstern wirkte heiter. Pastellfarbene Tische, hohe Hocker und Bänke, originelle Lampen: urbane Kronleuchter des 21. Jahrhunderts, wie umgeknickte Regenschirmstangen, Glühbirnen an Seilen. Licht!

Weiß strahlte mich die Kohlrabisuppe (4,80 Euro) an, aus knackigem Gemüse zubereitet, mit Crème fraîche. Wunderbar. Dazu Rote-Bete-Salat aus erdigen Knollen, mit Dill gewürzt (4,90 Euro), ein Hauch Osteuropa in Mitte. Das „Auf die Hand“ liegt in der Luisenstraße, nicht weit von der Charité entfernt, das Publikum: smart. Young urban professionals. Am Nachbartisch wird über Risikomanagement, Departments und Tools geredet.

Nicht jedes Gericht löst Begeisterung aus

Mit diesem Laden fing 2009 alles an, als gutes, frisches Fast Food noch längst nicht solche Hochkonjunktur hatte wie heute. Stephanie Arnan ist vom Fach, in einer Berliner Gastronomiefamilie aufgewachsen, hat BWL studiert. Inzwischen betreibt sie fünf Filialen, zwei davon am Flughafen Tegel, ein Glück für alle Reisenden, denn Flughafenkost ist meist so depremierend wie das Berliner Wetter. Die nicht-verwöhnten Fluggäste freuen sich besonders, dass sie bei „Auf die Hand“ sogar vegane und glutenfreie Kost bekommen. Hätten sie auch am BER gekriegt, dort wartet eine weitere Filiale, fix und fertig, auf die Flughafeneröffnung.

Sicher, nicht jedes Gericht löst Begeisterung aus. Falafel sollte man besser in einem nahöstlichen Imbiss verspeisen, den blassen, kalten Klopsen im Mezze-Salat (5,50 Euro) fehlen Knusprigkeit und Würze, die scharfe Paprikapaste macht das nicht wett. Auch die anderen Sattmacher-Salate sehen nicht wahnsinnig appetitanregend aus.

„Dessert first“ steht mit zarter Schönschrift an die Tafel gemalt. Stimmt. Die süßen Speisen, Müsli, Quark, Gebackenes, sind das Beste, an der üppigen Kuchentheke wird man gierig. Der locker-fruchtige Mohn-Himbeerkuchen gewinnt den ersten Platz, der feine Karottenkuchen schmeckt ein wenig nach Weihnachten. Passend zur Jahreszeit.

Adresse  Luisenstraße 45, Mitte, Telefon 488 237 59

Im Netz  auf-die-hand.de

Geöffnet  Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr

Interessanter Nachbar  Gewandmeister – modulare Mode, Reinhardtstraße 29c

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