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Türkeiurlaub ist billig, aber die politische Lage schreckt viele Urlauber ab.

© IMAGO

Umfrage zu Ferienplanung: 87 Prozent der Deutschen wollen nicht in der Türkei Urlaub machen

Eine neue Civey-Umfrage zeigt: Kaum ein Deutscher kann sich derzeit Ferien in der Türkei vorstellen. Der Deutsche Reiseverband sieht allerdings eine Trendwende.

„Ich bin dann mal weg“: Den Urlaub lassen sich die Deutschen nicht nehmen. Gut 70 Prozent der Bundesbürger sind im vergangenen Jahr mindestens einmal länger als fünf Tage verreist, 23 Prozent haben sogar mindestens drei Reisen mit mindestens fünf Übernachtungen gebucht. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey unter mehr als 366.000 Bundesbürgern ergeben, die dem Tagesspiegel vorliegt.

Urlaub am liebsten am Meer

Der neue „Civey Tourismusreport“ beleuchtet, wie oft die Deutschen reisen, wohin und mit wem. Ergebnis: Die meisten Reisenden zieht es ans Meer (51,5 Prozent), gefolgt von den Bergen (15,2 Prozent) und den Städten (neun Prozent). Ganz oben auf der Urlaubsliste stehen Deutschland und die deutschsprachigen Bergländer Österreich, Schweiz und Südtirol. Auch Spanien und Italien sind gefragt, in die Türkei wollen dagegen nur 2,2 Prozent. Der Grund: Die politische Situation unter Präsident Recep Tayyip Erdogan. 87 Prozent der Deutschen, so ergab die im Februar durchgeführte repräsentative Umfrage, können sich angesichts der aktuellen politischen Lage nicht vorstellen, in die Türkei zu reisen. Dagegen stellen die Reiseveranstalter eine allmähliche Trendwende fest. „Für 2018 sehen wir das Comeback der Türkei“, sagte unlängst der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig. Die Türkei-Buchungen zögen „seit Wochen merklich an“.

Parteiübergreifende Werbung für Mecklenburg-Vorpommern: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihren Wahlkreis in dem Bundesland hat, und Ministerpräsidentin Premier Manuela Schwesig (SPD, links) werben auf der ITB für das Küstenland.
Parteiübergreifende Werbung für Mecklenburg-Vorpommern: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihren Wahlkreis in dem Bundesland hat, und Ministerpräsidentin Premier Manuela Schwesig (SPD, links) werben auf der ITB für das Küstenland.

© Tobias Schwarz/AFP

Mecklenburg-Vorpommern ist beliebt

Partnerland der diesjährigen Internationalen Tourismus-Börse (ITB) ist Mecklenburg-Vorpommern, eine gute Wahl. Das ostdeutsche Küstenland gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Bundesbürger. Rund ein Fünftel möchte dort innerhalb der nächsten zwölf Monate Urlaub machen – drei Viertel aus dem Osten und ein Viertel aus dem Westen Deutschlands.
Am liebsten fahren die Menschen im Sommer in den Urlaub, mit ihrem Partner (49,8 Prozent). 30 Prozent möchten sich in den Ferien schlicht erholen, rund 16 Prozent stehen aber auf Aktivurlaub. Für die Reisebranche ist der typische Aktivurlauber ein schwieriger Kunde: Er hat zwar häufiger studiert als der Durchschnitt der Bevölkerung, ist aber sparsamer als der Erholungsreisende.

Das Urlaubsbudget: 500 bis 2000 Euro pro Kopf

Generell lassen sich die Menschen die Erholung einiges kosten. Die meisten Bundesbürger planen, für ihren nächsten Urlaub zwischen 500 und 2000 Euro pro Person auszugeben. Ältere Menschen und Selbstständige investieren auch schon mal mehr als 2000 Euro pro Kopf. Nur gut 16 Prozent aller Befragten buchen noch im Reisebüro, die meisten erledigen das über das Internet. Und vor dem Urlaub ist nach dem Urlaub: Fast jeder Zweite will auch 2018 „eine“ oder „zwei“ Urlaubsreisen unternehmen.

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