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Zwei junge Frauen zeigen am 26.01.2017 in Berlin bei einem Streik der Berliner Erzieher und Sozialpädagogen Schilder mit der Aufschrift „Wir sind es wert“ und „Wir erziehen unsere Zukunft, wir sind mehr wert!“.

© dpa/Britta Pedersen

Jede vierte Frau verdient weniger als 14 Euro pro Stunde: BSW, Grüne und Verdi fordern höheren Mindestlohn

Für das BSW hat das Statistische Bundesamt eine Sonderauswertung gemacht: Jede vierte Frau verdient nicht einmal 14 Euro pro Stunde. Wagenknecht, Verdi und die Grünen wollen den Mindestlohn erhöhen.

Mehr als jede vierte Arbeitnehmerin in Deutschland verdient laut Statistik weniger als 14 Euro in der Stunde. Das geht aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) berichtet. „Die Niedriglohnpolitik der Bundesregierung ist frauenfeindlich“, sagte die Parteigründerin und Co-Vorsitzende Sahra Wagenknecht der Zeitung.

Gendern allein bringe keine Gleichberechtigung: „Das Mindeste ist, dass Armutslöhne gesetzlich verboten werden. Der 1. Mai in diesem Jahr sollte Druck für einen Mindestlohn von 14 Euro machen.“

Den Angaben zufolge verdienen 4,8 Millionen Arbeitnehmerinnen weniger als 14 Euro in der Stunde. Das entspreche 25,1 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse. Bei den Männern sei dieser Anteil mit 17,4 Prozent deutlich geringer, betroffen seien 3,5 Millionen Männer. Jede sechste Frau liege sogar unter 13 Euro, das seien 3,2 Millionen Beschäftigte.

„Dass der Mindestlohn zum 1. Januar nur um magere 41 Cent erhöht wurde, trifft insbesondere Frauen“, betonte Wagenknecht. Zudem sei der aktuelle Mindestlohn von 12,41 Euro europafeindlich: „Würde die Bundesregierung die geltende EU-Mindestlohnrichtlinie ratifizieren, wären heute schon 13,53 Euro die Untergrenze.“

Verdi und Grüne für 15 Euro pro Stunde

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag sprechen sich unter Verweis auf ebendiese EU-Richtlinie für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde aus. Verdi-Chef Frank Werneke sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), er empfehle „jeder Partei, die von breiten Teilen der Bevölkerung gewählt werden will, im Bundestagswahlkampf deutlich zu machen, dass sie für 15 Euro die Stunde eintritt“.

Einer EU-Richtlinie zufolge solle der Mindestlohn bei 60 Prozent des Median-Einkommens liegen - aktuell bei etwas mehr als 14 Euro. „Da die durchschnittlichen Löhne weiter steigen werden, braucht es 2026 einen Mindestlohn von 15 Euro die Stunde“, sagte Werneke weiter. Die Kommission zur Festsetzung des Mindestlohns hatte beschlossen, dass der Mindestlohn im Januar 2025 von derzeit 12,41 Euro auf 12,82 Euro steigen soll.

Auch die Grünen sprachen sich für einen höheren Mindestlohn aus. „Wir wollen einen Mindestlohn, von dem Menschen, die Vollzeit arbeiten, auch leben können“, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge den RND-Zeitungen. Die Grünen wollten „für eine echte Lohn-Untergrenze“ eintreten.

„Wir schlagen vor, dass die Untergrenze für den Mindestlohn wie von der EU vorgeschlagen bei 60 Prozent des Medianlohns liegt. Das hieße für 2024 über 14 Euro Mindestlohn, 2025 wären es knapp 15 Euro.“ Zuvor hatte es bereits von SPD und Linkspartei Forderungen nach einem höheren Mindestlohn gegeben.

Lang will Mindestlohnkommission reformieren

Grünen-Chefin Ricarda Lang forderte eine Reform der Mindestlohnkommission. Ziel müsse es sein, den Mindestlohn auf 14 Euro zu erhöhen, sagte Lang am Dienstag den Sendern RTL und ntv. Dafür sei ein neuer Entscheidungsmodus in der Kommission erforderlich.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich unter Verweis auf eine EU-Richtlinie für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Verdi-Chef Frank Werneke sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Dienstagsausgaben), er empfehle „jeder Partei, die von breiten Teilen der Bevölkerung gewählt werden will, im Bundestagswahlkampf deutlich zu machen, dass sie für 15 Euro die Stunde eintritt“.

Einer EU-Richtlinie zufolge solle der Mindestlohn bei 60 Prozent des Median-Einkommens liegen - aktuell bei etwas mehr als 14 Euro. „Da die durchschnittlichen Löhne weiter steigen werden, braucht es 2026 einen Mindestlohn von 15 Euro die Stunde“, sagte Werneke weiter. Die Kommission zur Festsetzung des Mindestlohns hatte beschlossen, dass der Mindestlohn im Januar 2025 von derzeit 12,41 Euro auf 12,82 Euro steigen soll.

Auch die Grünen sprachen sich für einen höheren Mindestlohn aus. „Wir wollen einen Mindestlohn, von dem Menschen, die Vollzeit arbeiten, auch leben können“, sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge den RND-Zeitungen. Die Grünen wollten „für eine echte Lohn-Untergrenze“ eintreten.

Zudem müsse das Lohnungleichgewicht zwischen Männern und Frauen angegangen werden, verlangte Lang weiter. Dafür brauche es neben dem Mindestlohn auch mehr Tarifabschlüsse. „Wer nach Tarif arbeitet, wird besser bezahlt. Dafür soll jetzt ein Tariftreuegesetz auf den Weg gebracht werden, wo auch klar ist, wo der Staat als Auftraggeber auftritt, da muss nach Tarif bezahlt werden“, sagte die Grünen-Politikerin. (epd, dpa, AFP)

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