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Elektrisch. Car-2-Go wollte in Berlin eine Elektroflotte auf die Straße bringen - dies scheiterte an der mangelnden Infrastruktur.

© Jens Kalaene/dpa

Autos teilen: Mehr als zwei Millionen Carsharing-Nutzer

Knapp 18.000 Autos werden in Deutschland geteilt, fast 400.000 zusätzliche Carsharing-Nutzer kamen im vergangenen Jahr hinzu.

Das Teilen von gemeinsam genutzten Autos wird immer beliebter. Anfang des Jahres zählten die deutschen Carsharing-Anbieter erstmals zusammen mehr als zwei Millionen Kunden. Die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge stieg auf knapp 18 000. „Carsharing ist gemessen an der Gesamtzahl der Fahrberechtigten nach wie vor ein kleiner Markt“, sagte Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbands Carsharing. „Aber die Zuwachsraten zeigen, dass wir die Nische verlassen.“ In Deutschland sind rund 45 Millionen Pkw zugelassen.

Dreiviertel der bundesweit 2,1 Millionen Carsharingnutzer sind Kunden von stationsungebundenen Anbietern wie Car-2-Go oder Drive-Now. Sie konnten 2017 ihre Datei um 315 000 Kunden oder 25 Prozent vergrößern. Die stationsgebundenen Angebote, bei denen die Fahrzeuge nicht beliebig im Geschäftsgebiet, sondern an festen Stationen gemietet und abgegeben werden, gewannen 80 000 Neukunden (plus 17,5 Prozent).

Laut Verband gibt es in Deutschland 165 meist kleinere Anbieter. Marktführer sind die großen herstellergebundenen Unternehmen Car-2-Go (Daimler) und Drive-Now (BMW), die nicht im Branchenverband organisiert sind. Schneller als die Freefloat-Angebote wachsen die stationsbasierten. Rund 5000 davon gibt es hierzulande. Inzwischen bieten 677 Städte und Gemeinden Carsharing an, 80 mehr als im Jahr zuvor.

"Wesentlicher Beitrag zur Verkehrswende"

„Carsharing ist die einzige direkte Alternative zum privaten Autobesitz“, sagte Verbandschef Nehrke. Die Branche leiste somit einen „wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende“. Sie rechnet, dass ein Carsharingfahrzeug gut drei private Pkw ersetzt.

Im Carsharing verbreiteter als im gesamten Pkw-Bestand sind Elektroautos. So sei der Anteil mit 10,3 Prozent rund 100 Mal höher als im gesamten Automarkt, betonte der Verband. So bietet Drive-Now zum Beispiel in Berlin 140 elektrische i3-Modelle an. Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um Fahrverbote und Luftreinhaltung seien die Anbieter auch bereit, den Anteil von E-Fahrzeugen weiter auszubauen. Allerdings müssten sich dann die entsprechenden Rahmenbedingungen (Wirtschaftlichkeit, Förderung) noch verbessern. Auch die unzureichende Ladeinfrastruktur bremst die Anbieter.

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